Schweinefütterung in drei Phasen

Das Hauptstandbein des Betriebs von Karl Hintermann ist die Schweinemast. Mit der Phasenfütterung der Schweine hat Karl schon früh begonnen. Aktuell ist die Marktlage eine grosse Herausforderung, sodass die Mastschweine beim Ausstallen leider meist zu schwer sind.

Armin Hofer ist seit drei Jahren Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst Sursee und betreut Kundinnen und Kunden im Freiamt und im unteren Aargau. Er führt zudem seit 20 Jahren einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb mit Mutterkühen und Kaninchenprimärzucht. Bevor er zur UFA kam, war er als Aussendienstmitarbeiter bei Kani-Swiss tätig. Durch seine Kenntnisse bei den Kaninchen betreut er bei der UFA nebst den Schweinebetrieben auch Profi-Kaninchenbetriebe.

Armin nimmt uns mit auf den Schweinemastbetrieb von Karl Hintermann in Mühlau im Kanton Aargau. Nebst den 320 Mastschweinen hält Karl 40 Aufzuchtrinder. Die Rinder hält er in einer Betriebszweiggemeinschaft mit dem Nachbarn, der 80 Milchkühe hat.

 

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A. Hofer und K. Hintermann

UFA-Schweinespezialist Armin Hofer (l.) und Karl Hintermann

Jager immer vom gleichen Betrieb

Den Schweinestall hat Karl mit dem Betrieb 2006 übernommen. Damals hielt er die Schweine noch auf Tiefstroh. 2016 baute er den Stall um, welcher heute aus 20 Buchten à 16 Plätzen besteht. Karl stallt die Schweine, welche er seit 20 Jahren über Anicom vom selben Betrieb bezieht, kontinuierlich ein. «Dass die Jager alle vom selben Betrieb sind, ist sehr positiv für die Gesundheit der Schweine», so Karl Hintermann.

Phasenfütterung

Früher wurde den Schweinen auf dem Betrieb Hintermann Schotte verfüttert. Aufgrund des Fütterungssystems werden die Schweine auch heute noch flüssig gefüttert. Bereits vor etwa zehn Jahren stellte Karl auf eine Fütterung in drei Phasen um. Ab dem Einstallen bis zu einem Gewicht von 45 kg erhalten die Schweine das Jagerfutter UFA 321-4. Mit diesem starten die jungen Schweine optimal in die Mast und werden mit hohem Gehalt an Rohprotein im Verhältnis zu VES dem Wachstum angepasst versorgt. Ab 45 bis 75 kg fressen die Mastschweine das Mastfutter UFA 331-4, danach wird auf das Endmastfutter UFA 341-4 umgestellt. Der Rohproteingehalt ist hier reduziert, was die Stickstoffausscheidungen verringert.

Mit der dreiphasigen Fütterung ist der Nährstoffbedarf der Schweine in jeder Phase optimal abgedeckt, zudem erfüllt Karl so die Vorgaben, um die Ressourceneffizienzbeiträge für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von 35 Franken pro DGVE zu erhalten.

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Schweine Hintermann

320 Mastschweineplätze gibt es im Stall von Karl Hintermann.

Futtermenge erhöht

Karl hatte einige Zeit grosse Probleme mit der Erkrankung HIS. In dieser Zeit musste er mit etwa vier Prozent Abgängen zurechtkommen. So hat er letztes Jahr auf Empfehlung von Armin die Fütterung angepasst, indem er die Futtermenge erhöht hat. «Das Ziel dieser Anpassung war, dass die Schweine vor der Fütterung nicht Heisshunger haben und sich aufs Futter stürzen», erklärt Armin. «Die Schweine sollen einmal am Tag den Trog ausfressen müssen, ansonsten ist aber immer ein wenig Futter vorhanden.» Diese Anpassung habe sich bereits bewährt, denn die Abgänge sind schon nach kurzer Zeit gesunken.

Um die Abgänge weiter zu senken, wurde zudem die Genetik gewechselt. Karl stallt nun Jager mit einem Piétrain-Eber als Vater ein. Da dies aber erst vor Kurzem geändert wurde und noch keine Schweine einen ganzen Umtrieb durchlaufen haben, sind hier noch keine Rückschlüsse möglich.

Betriebsspiegel

Karl Hintermann und Kathrin Imoberdorf, Mühlau (AG)

LN: 29 ha; davon 13 ha Ackerland (Mais, Weizen, Kunstwiese)

Tiere: 320 Mastschweineplätze, 40 Aufzuchtrinder

Schwierige Marktsituation

Das Wägen der Schweine gehört für Karl normalerweise zu einem guten Management, damit sie mit dem richtigen Gewicht ausgestallt werden. Dies ist aber aktuell mit der schwierigen Marktlage fast unmöglich. «Aufgrund des grossen Überangebots an Schweinen kommt es zu längeren Wartezeiten, bevor die Schweine in den Schlachthof gehen. Die Situation ist momentan leider sehr schwierig und erschwert die Planung und Koordination», erzählt Karl. 

UFA Schweinespezialist Armin Hofer

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Armin Hofer

«Es gibt immer eine Lösung.»

Jahrgang: 1973

Familie: liiert mit Martina; zwei erwachsene Kinder

Verkaufsgebiet: 
Schweine: Freiamt, unteres Aargau
Profibetriebe Kaninchen: Zentralschweiz und Mittelland

Ausbildung: Landwirt EFZ

Hobbys: Tiere, Natur, Motorradfahren