Tierwohl an erster Stelle

Lukas Bitschnau ist ein vielseitig engagierter und zukunftsorientierter Landwirt aus Kirchberg im Kanton St. Gallen. Mit einer klaren Strategie führt Lukas gemeinsam mit seiner Frau Isabelle und den vier Kindern einen Familienbetrieb mit Milchvieh- und Schweinehaltung.

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Familie Britschnau

Isabelle und Lukas Bitschnau mit ihren vier Kindern und Martina Meier

Lukas Bitschnau ist ein vielseitig engagierter und zukunftsorientierter Landwirt aus Kirchberg im Kanton St. Gallen. Mit einer klaren Strategie führt Lukas gemeinsam mit seiner Frau Isabelle und den vier Kindern einen Familienbetrieb mit Milchvieh- und Schweinehaltung.

Martina Meier ist seit fast zwei Jahren im UFA-Beratungsdienst Oberbüren tätig. Als Schweinespezialistin betreut sie zahlreiche Zucht- und Mastbetriebe in der Region Untertoggenburg und im Linthgebiet. Ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft entwickelte sie schon früh – auf dem elterlichen Betrieb lernte sie die Schweinemast kennen und vertiefte später in der Ausbildung zur Landwirtin den Bereich Schweinezucht. Bereits damals kam Martina in Kontakt mit der UFA und den Beratern. Ihr war schnell klar: «Genau das will ich später auch machen.» Als sich die Chance ergab, zögerte sie keine Sekunde.

Martina schätzt an ihrem Job besonders die Abwechslung und den Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten. Ihr Ziel: Gemeinsam schnell und unkompliziert praxisnahe Lösungen finden. Eine enge Zusammenarbeit pflegt sie beispielsweise auf dem Betrieb von Lukas Bitschnau in Kirchberg (SG).

Unterwegs mit UFA-Schweinespezialistin

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Martina Meier

Jahrgang: 2001 
Familie: verheiratet 
Verkaufsgebiet: Untertoggenburg und Linthgebiet 
Ausbildung: Landwirtin EFZ 
Hobbys: Trachtengruppe, Ausfahrten mit dem Subaru

«Geht nicht, gibt’s nicht»

Geschlossener Zucht- und Mastbetrieb

Die Milchwirtschaft und die Schweinehaltung sind die beiden wichtigsten Standbeine auf dem Betrieb der Familie Bitschnau. Bei den Kühen setzen sie auf einen hohen Weideanteil mit saisonalem Abkalben. Die Mastrassenkälber mästen sie selber aus, die Milchrassenkälber hingegen geben sie extern zur Aufzucht.

Die Schweine hält die Familie Bitschnau nach IP-Suisse-Richtlinien. «Als geschlossener Zucht- und Mastbetrieb minimieren wir den Tierverkehr und ich kann meinen Arbeitsablauf selber bestimmen», erklärt Lukas. «Wir kaufen lediglich die Jungsauen und den Eber zu. Die Ferkel bleiben bei uns auf dem Betrieb, bis sie das Schlachtgewicht erreicht haben», fügt der Landwirt und Agronom weiter an.

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Die Mastschweine im Auslauf – sie werden nach IP-Suisse-Richtlinien gehalten.

Absetzstress minimieren

Den Stall der Zuchtsauen hat die Familie Bitschnau laufend ausgebaut und optimiert. Nach dem Bau des neuen Kuhstalls nutzten sie den frei gewordenen Platz für zusätzliche Abferkelbuchten. Auch die Jager und Galtsauen haben dort Platz gefunden.

Am 110. Trächtigkeitstag kommen die hochtragenden Sauen von der Gruppenhaltung mit Auslauf in die Abferkelbucht. Dadurch haben sie genügend Zeit, sich auf die Geburt vorzubereiten, und können angefüttert werden. Lukas strebt eine Säugezeit von etwa 35 Tagen an. Danach verlässt die Sau die Bucht. Die Ferkel bleiben noch etwa eine Woche. So haben sie genügend Zeit, sich in bekannter Umgebung an die Festfutteraufnahme zu gewöhnen. Erst danach werden sie im Jagerstall neu gruppiert. «Dank dieser Massnahme minimieren wir den Absetzstress, was sich in einer guten Tiergesundheit widerspiegelt», erklärt Lukas und ergänzt: «Wir verfügen über ausreichend Abferkelbuchten.»

Arbeitsspitzen gut verteilen

Bei der Genetik der Zuchtschweine setzt Lukas auf die Rasse Edelschwein. Die Remonten bezieht er über die Anicom und lässt sie mit einem Duroc-Eber decken. «Seit wir von einem Premo- auf einen Du-roc-Eber umgestellt haben, ist der Magerfleischanteil (MFA) etwas geringer. Doch ich habe keine Probleme mehr mit dem hämorrhagischen Intenstinal-Syndrom (HIS) und den daraus entstehenden Abgängen», erklärt Lukas, «und das ist es mir auf jeden Fall wert». Um Arbeitsspitzen zu vermeiden, werden immer etwa drei bis fünf Sauen gleichzeitig belegt. Rund 80 Prozent der Besamungen auf dem Betrieb erfolgen per Natursprung. Nur wenn viele Sauen zu belegen sind, greift Lukas auf die künstliche Besamung zurück.

Früh Anfüttern

Die Familie Bitschnau füttert die tragenden Zuchtsauen per Abrufstation mit dem Galtsauenfutter UFA 362-6. «Zusätzlich geben wir den Sauen morgens und abends Raufutter, entweder Gras oder Emd», erklärt Lukas. Die Menge des Ergänzungsfutters passt er anhand des Body Condition Scores (BCS) nach der Säugezeit an. Falls eine Zuchtsau während der Säugezeit etwas viel Körperkondition verloren hat, bereitet er diese durch eine leicht erhöhte Menge an Galtsauenfutter auf das nächste Abferkeln vor. Während der Säugezeit verabreicht er den Tieren von Hand morgens und abends das Sauenfutter UFA 360-6.

Das Ziel von Lukas ist es, die Ferkel früh an die Aufnahme von Festfutter zu gewöhnen. Anfangs streut er das Futter vor die Ferkelbox, um die Tiere zur Futtersuche und Aufnahme zu animieren. Später erhalten sie UFA 313-6 über den Ferkelfutterautomaten, der in der Ferkelbox zugänglich ist.

Im Maststall setzt Lukas auf die Phasenfütterung. Während der Vormast bis zu einem Gewicht von etwa 50 kg verfüttert er UFA 320-3 über Breifütterung. Danach folgt das Ausmastfutter UFA 340-3.

Für die Zukunft hat Lukas klare Vorstellungen: Er hält an der bewährten Strategie fest, möchte das Tierwohl kontinuierlich verbessern und den bereits niedrigen Medikamenteneinsatz weiter reduzieren. 

Betriebsspiegel

Lukas und Isabelle Bitschnau, Kirchberg (SG)

LN: 32,5 ha, Futterbau mit Natur- und Kunstwiesen und Mais

Tiere: 45 Milchkühe, 32 Zuchtschweine, 220 Mastplätze

Weitere Betriebszweige: 100 Hochstammbäume v.a. für Mostobst, 11 ha Wald

Arbeitskräfte: 1 Angestellter (80 %) und 1 Lernender