Spezialfütterung für gute Fleischqualität
Der UFA-Ressortleiter Schweine im Gebiet Lyssach, Gerhard Affolter, nimmt uns mit auf den Betrieb von Simon Bernhard. Nach der Umstellung auf Duroc-Genetik suchten die beiden eine Antwort auf den tieferen Magerfleischanteil bei den Mastabrechnungen.
Gerhard Affolter arbeitet seit 2007 bei der UFA. Nach drei Jahren im Rezepturservice in Herzogenbuchsee wechselte er in den Verkaufsaussendienst der Region Mittelland. Seit 2019 unterstützt er als Ressortleiter das Team Schweine im Beratungsdienst Lyssach und betreut zusätzlich Kundinnen und Kunden der LANDI Regionen Moossee, Buch-eggberg-Landshut und Messen. Bevor er zur UFA gestossen ist, durchlief er die landwirtschaftliche Ausbildung mit dem Abschluss zum Agronom an der HAFL in Zollikofen.
«Der persönliche Austausch mit dem Verkaufsberater bringt uns weiter.»
Simon Bernhard, Landwirt
Die Schweine geniessen die automatische Berieselung mit Stroh
Investitionen in die Schweinehaltung
Im Jahr 2023 hat Simon Bernhard den Familienbetrieb von seinen Eltern übernommen. Eindrücklich ist der Hof in Alchenstorf, welcher sich bereits seit drei Generationen im Besitz der Familie Bernhard befindet. Seit über 20 Jahren ist der Betrieb Bernhard Teil einer arbeitsteiligen Abferkelproduktion (AFP). Die erfolgreiche Zusammenarbeit unter den Landwirten, zusammen mit dem UFA-Ringberater Beat Stucki, dauert bis heute an. Im Jahre 2007 wurde auf dem Betrieb zum ersten Mal eine grössere Investition in die Schweinehaltung gemacht. Damals wurde auch die Mast integriert, sodass ein Grossteil der Jager der 20 Abferkelplätze auf dem Betrieb bleiben. Ende der 2010er-Jahre ergab sich die Möglichkeit, den Bereich der Abferkelplätze aufgrund struktureller Veränderungen innerhalb des Ringes zu verdoppeln. Ziel dieser Investition war es, ein Arbeitsvolumen zu generieren, welches das Einkommen für zwei Arbeitskräfte ermöglicht. Das erhöht die Flexibilität und erleichtert die Stellvertretung und Freizeitgestaltung.
Technologie für Flexibilität
Ein Brandfall auf dem Heimbetrieb während der Planungsphase löste dann das Gesamtprojekt für die Schweinehaltung ausserhalb des Dorfes aus, welches 2020 realisiert werden konnte. Bei den Investitionen wurde das Augenmerk auf die Flexibilität der Fütterung und die Optimierung von Abläufen gelegt. «Das automatische Einstreusystem nimmt sehr viel Arbeit ab. Zusätzlich verbessert es die Sauberkeit und die Hygiene im Maststall», sagt der Betriebsleiter. Er führt weiter aus: «Die Spotmix-Anlage erlaubt es, gezielt auf die Fütterung der einzelnen Tierkategorien einzugehen.» So wird das Standardfutter UFA 361-6 Extra während der Vorbereitungswoche vor der Geburt mit dem Rohfaserprodukt UFA 3623 Prenatal ergänzt. Dieses faserreiche Ergänzungsfutter senkt das Risiko für Verstopfungen und sorgt für eine reibungslose Geburt. Sind die Ferkel geboren, wird die Sau während der Säugezeit zusätzlich mit dem Hochenergiekonzentrat UFA top-pig unterstützt.
Unterwegs mit UFA-Schweinespezialist Gerhard Affolter
«Wir können mit unseren Kunden zusammen Geschichten schreiben.»
Jahrgang: 1983
Familie: Verheiratet, zwei Kinder
Verkaufsgebiet: Ressortleiter Schweine Mittelland, LANDI Moossee, LANDI Bucheggberg-Landshut und LANDI Messen
Ausbildung: Agronom (BFH HAFL)
Hobbys: Familie und Betrieb
Geschlechtergetrennt mästen
Dank der Planung von acht kleineren Abräumbuchten erreicht der Mastbetrieb 3,8 Umtriebe bei einem Masttageszuwachs von rund 950 g. Das Zielschlachtgewicht liegt bei 87,5 kg. «Ein höheres Schlachtgewicht braucht im Verhältnis zum Nutzen zu viel Futter», sagt Simon Bernhard. Um dies zu umgehen, werden Kontrollwägungen vorgenommen. Im Jahr 2021 wurde die Genetik im Ferkelring auf Duroc umgestellt. In der Folge stellte der Betriebsleiter fest, dass sich der durchschnittliche Magerfleischanteil (MFA) mit der aktuellen Fütterung negativ entwickelt. Der Zuschlag auf den Abrechnungen wurde mehrere Franken pro Tier kleiner, weil fast 14 Prozent der Tiere aus dem Zuschlagsbereich fielen (siehe Kasten). In einem Versuch wurden schlachtreife Tiere, welche alle mit der gleichen Futterkurve gefüttert wurden, für den Schlachthof geschlechtergetrennt verladen. Die Schlachtabrechnung zeigte, dass der MFA der Kastraten um 2,5 Prozent tiefer war als der MFA der weiblichen Tiere. Für Simon Bernhard war das der Startschuss zur Lösungssuche, um besser auf den Bedarf der Kastraten einzugehen. Ein erster Lösungsansatz war das geschlechtergetrennte Einstallen der Tiere. Die Trennung erfolgt auf dem Betrieb bereits beim Absetzen.
Betriebsspiegel
Simon Bernhard, 3473 Alchenstorf
LN: 20 ha mit Getreidebau, Chabis für Sauerkraut, Mais und Grünland
Tiere: 40 Abferkelplätze, 600 Jagerplätze und 995 Mastschweineplätze
Arbeitskräfte: Landw. Mitarbeiter und Vater (zusammen 100 %)
Spezialfutter für Kastraten
Zusammen mit Gerhard Affolter suchte Bernhard nach Möglichkeiten zur verbesserung der Kastratenfütterung. Der Schwerpunkt wurde dabei in der Ausmast gelegt. Die Intensität und die Versorgung mit Eiweiss und Aminosäuren in der Vormast wurde durch UFA 321-3 beibehalten. Ebenfalls konstant blieb die Ausmast der weiblichen Tiere mit UFA 341-3. Beim Ausmastfutter der Kastraten wurde die Energiedichte auf 13 MJ VES reduziert, um den Fettansatz zu minimieren. Im Verhältnis dazu wurden die Aminosäuren etwas erhöht, um den Fleisch ansatz der Kastraten auch im Ausmastbereich zu erhöhen. Ergänzend wurde die Fütterungsintensität über die Futterkurve etwas gesenkt und zusätzlich limitiert. Der positive Effekt von UFA 340-2 liess nicht lange auf sich warten. Der durchschnittliche MFA der Schlachtkörper und somit auch der Zuschlag pro Tier in der Einzelauswertung sind wieder angestiegen (siehe Kasten). «Die Futterverwertung ist zwar bei den Kastraten etwas höher. Die tieferen Futterkosten und drei Franken mehr Zuschlag pro geschlachtetes Tier kompensieren das aber problemlos», so Simon Bernhard.