Mit Freude zusammenarbeiten

Die Familie Schmitz hat ihren Betrieb in den letzten Jahren erfolgreich weiterentwickelt und gezielt in die Milchviehhaltung und Schweinezucht investiert. Im Fokus lagen dabei immer effiziente und sich ergänzende Betriebsabläufe.

Seit 2002 ist Guido Wanner unterwegs als Verantwortlicher der arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP) und Verkaufsberater der Region Zentralschweiz. In dieser Funktion betreut er den Ferkelring 47 seit seinem Einstieg bei UFA und hat zu dessen erfolgreicher Entwicklung massgebend beigetragen. Gemeinsam tauschen sich Schmitz und Wanner regelmässig aus. Es wird analysiert, was aktuell gut läuft und wo noch Potenzial vorhanden ist. Der Vergleich mit anderen Betrieben wird dabei nicht gescheut. Das Ziel der Zukunft liegt für den Betriebsleiter darin, dass der Ring 47 zum besten Viertel der UFA-2000-Jahresauswertung gehört.

Weiterentwicklung des Betriebes

«Erst optimieren, dann expandieren», sagte Peter Schmitz vor zehn Jahren beim letzten Treffen mit der UFA-Revue, nachdem einige grosse Investitionen auf dem Betrieb in Untersteckholz getätigt wurden. Viel Wasser floss aber nicht das Rottal der drei Kantone runter und es stand wieder eine wichtige Entscheidung bevor. Der Melkstand aus dem Jahre 1997 musste ersetzt werden. Um Effizienz, Flexibilität und die Wirtschaftlichkeit zu steigern, entschied sich das Betriebsleiterpaar für einen Ausbau des Rindviehstalles mit zusätzlichen Boxen und einem Melkroboter. Während sechs Monaten wurde die Kombination mit einem Vollweidesystem erfolgreich getestet, bevor 2016 die Investition folgte. Mit einem dreiphasigen Weidesystem erhalten die Kühe dreimal täglich eine frische Koppel in Portionen zugeteilt.

Image
Familie Schmitz

Doris und Peter Schmitz mit ihren Kindern Florin (6), Arline (12) und Levin (9) mit Blick in den 2021 neu bezogenen Wartestall.

AFP als Erfolgsrezept

Dank der arbeitsextensiven Milchviehhaltung mit dem saisonalen Abkalben steht bei der Tagesplanung die Schweinehaltung im Zentrum. Alle Mitarbeiter starten am Morgen mit den Arbeiten im Abferkelstall, auf dem Wartebetrieb oder im Deckzentrum. Die Arbeitsteilige Ferkelproduktion ist die Passion des Betriebsleiters. «Grosser Vorteil ist, dass jeder Betrieb daran teilnehmen kann. Dank der Spezialisierung im Ring können die Arbeitsspitzen passend zur Betriebsstruktur gezielt geplant werden», so Schmitz. Er schätzt den kollegialen Austausch und das gegenseitige Vertrauen mit den acht Abferkelbetrieben. Er bringt alle Sauen persönlich auf die Abferkelbetriebe, wodurch automatisch ein regelmässiger und intensiver Austausch entsteht. Vorhandene Differenzen können sofort angesprochen werden. Der jährliche «Ringhöck» bietet die Möglichkeit, die Zahlen aus dem UFA-dbPlaner genauer zu analysieren und gemeinsame Anpassungen zu beschliessen. Darin spielt auch die Beratung von Guido Wanner eine wichtige Rolle, welcher sämtliche Abferkelbetriebe betreut und seine langjährige Erfahrung mit einer Aussenansicht einbringt.

Investition in effiziente Abläufe

2017 wurde ein Jagerstall mit 440 Plätzen errichtet und 2018 bot sich die Möglichkeit, den Ring aufzustocken. Es hiess erneut, zu planen und zu rechnen. Viele Details waren zu berücksichtigen. Dazu gehören auch die Ansprüche diverser Amtsstellen. Und so kam es, dass die Aufstockung mit diversen Provisorien überbrückt werden musste, bis das neue Deckzentrum und der Wartestall 2021 bezogen werden konnten. Abferkeln, Jageraufzucht und das Decken befindet sich heute alles in Untersteckholz, was ein Ziel der Investition war. Insbesondere der neue, gut strukturierte Wartestall mit seiner offenen Bauweise und viel Frischluft macht Eindruck. Die Sauen haben die Möglichkeit, sich in eine der vielen ATX-Boxen zurückzuziehen, welche jeweils für vier Sauen Platz bieten. Peter Schmitz ist erfreut, wie ruhig es mit diesem System im Stall ist, obwohl 300 Sauen zusammen sind.

Betriebsspiegel

Image
Betrieb Schmitz

Schmitz Farms, Untersteckholz (BE) und St. Urban (LU) 

Familie: Peter und Doris Schmitz, Untersteckholz (BE) 
Fläche: 50 ha LN und 8,4 ha Wald 
Tiere: 700 Galtsauenplätze, 40 Abferkelplätze, 780 Jagerplätze und 300 Mastschweineplätze, 55 Milchkühe 
Arbeitskräfte: 2 Vollzeitmitarbeiter, 1 Mitarbeiter 50 %, 1 bis 2 Lernende

Konstante Fütterung als solide Basis

Das Füttern und Einstreuen läuft via Spot-Mix-Anlage. Bei der Fütterung der Muttersauen bewährt sich der Einsatz von UFA 362-6 für tragende und UFA 361-6 für säugende Sauen. In der Vorbereitungswoche setzt der Betrieb für ein optimales Abferkeln auf saure Salze und das Roh faserprodukt UFA 362-3 Prenatal. Auf dem Wartebetrieb wird mit dem Spot-Mix Maissilage mit einem spezifischen Ergänzungsfutter verabreicht. Bei den Ferkeln kommt zur Anfütterung UFA 304 piccolo zum Einsatz, welches dank seiner Schmackhaftigkeit die Tiere zum Fressen animiert. Das Absetzen erfolgt mit UFA 311-6 securo, welches mit kurz- und mittellangkettigen Fettsäuren zusätzliche Sicherheit bietet, sowie etwas Milchpulver am Absetztag. In der zweiten Aufzuchtphase wird umgestellt auf das Ferkelfutter UFA 313-6 basico und im weiteren Verlauf mit dem Mastfutter vermischt. So können die Vorteile der automatischen Fütterungsanlage für Tier und Wirtschaftlichkeit genutzt werden.

Und so schliesst sich der Kreis nach einer Phase der Investitionen. «Jetzt müssen sich die Abläufe einspielen. Eine tiefe Umrauscherquote, hohe Wurfzahlen und die Fundamentsentwicklung stehen im Fokus», sagt Peter Schmitz.

Rottaler Rohfleischwaren

Beide Betriebsstandorte von Schmitz Farms sind Höfe des ehemaligen Klosters von St. Urban. Die Viehzucht und Schweinehaltung hat auf diesen Betrieben eine lange Tradition. Die Mastschweine dürfen draussen im Freiland herumtollen, bis sie ihr Gewicht von den üblichen 80 bis 90 kg auf eindrückliche 140 kg ausgedehnt haben. In der dorfeigenen Metzgerei werden die Schweine handwerklich verarbeitet, das Fleisch dezent gewürzt und mit viel Zeit reifen gelassen. Eine wahre Delikatesse aus traditioneller Schweinehaltung. 

UFA-dbPlaner

Schmitz Farms nutzt den UFA-db-Planer neben den standardmässigen Auswertungstools für ein rationelles Arbeiten, wie: 

  • Automatisches Erfassen der Sauen mit elektronischer Ohrmarke 
  • Einlesen der Belegung via Scanner inkl. der Blisterbarcodes
  • Erstellen der Lieferscheine für die Sauengruppen der Abferkelbetriebe
  • Koppelung mit der Fütterungsanlage

AFP-Spezialist Guido Wanner

Image
Guido Wanner

«Mit dem Betriebsleiter Lösungen erarbeiten, um das Betriebspotenzial auszuschöpfen.»

Jahrgang: 1962 
Familie: verheiratet mit Priska 
Verkaufsgebiet: nationale Betreuung und Entwicklung des AFP-Programms UFA und direkte Betreuung von 4 Ringen 
Ausbildung: Eidg. dipl. Meisterlandwirt und Verkaufsleiter 
Hobbys: Wandern, Velofahren und den Enkeln ein Stück der Welt erklären; Biodiversität in meinem Umfeld fördern