Kernaufgabe Schweinezucht

Die Schweinezucht fasziniert Simon Gander schon seit der Kindheit. Nach der Ausbildung zum Landwirt hat er einige Jahre auf dem elterlichen Betrieb gearbeitet, der heute von Simons Bruder geführt wird. Simon war dort für die Mastferkelproduktion mit 130 Zuchtschweinen verantwortlich. 2018 trat er als Aussendienstmitarbeiter ins Team des UFA-Beratungsdiensts Sursee ein. Zwei Jahre später übernahm er mit grosser Freude die Aufgabe des Zuchttechnikers und betreut heute fünf Kernzucht- und Vermehrungsbetriebe. Simon motiviert es sehr, mit diesen Betrieben eng zusammenzuarbeiten, ihnen mit Rat zur Seite zu stehen und Erfolge mitzuerleben.

Der Betrieb von Armin Reichmuth in Mettmenstetten ist einer dieser Kern- und Vermehrungszuchtbetriebe. 2016 hat Armin zusammen mit seinem Vater eine Generationengemeinschaft gegründet. 2015 übernahm die Familie Reichmuth die Schweizer Landrasse (SL)-Herde von einem Betrieb, der aus der Kernzucht ausstieg. Da nicht genügend Platz vorhanden war, investierte die Familie 2018 in einen neuen Maststall mit 650 Plätzen. Zudem haben sie an den bestehenden Gebäuden diverse Anpassungen gemacht, sodass heute 150 Zuchtschweine Platz haben. Bevor Armin auf dem elterlichen Betrieb eingestiegen ist, arbeitete er auswärts auf zwei verschiedenen Schweinezuchtbetrieben und sammelte so viele Erfahrungen.

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A. Reichmuth und S. Gander

Armin Reichmuth und Simon Gander im Galtsauenstall. Simon ist alle zwei Wochen auf dem Betrieb 
für die Feldprüfung der Zuchtkandidatinnen.

Kern- und Vermehrungszucht

Als Kernzuchtbetrieb züchtet Armin Reichmuth reine Schweizer Landrassetiere (SL). Diese werden dann in der Vermehrungszucht auf dem eigenen Betrieb eingesetzt. Zusätzlich werden SL-Eber für die KB-Station von Suisag produziert.

Die Kernzucht macht auf dem Betrieb Reichmuth nur einen kleinen Teil aus. Das Kerngeschäft ist die Vermehrungszucht: Mit den reinrassigen SL-Zuchtsauen und Edelschwein (ES)-Sperma werden Primera-Jungsauen (F1) produziert, die später an Mastferkelproduzenten verkauft werden. Hier kommt nun Simon Gander als Zuchttechniker ins Spiel. Er ist jede zweite Woche zur Feldprüfung aller weiblichen Tieren zwischen 80 bis 95 kg auf dem Betrieb. Er erfasst dabei das Gewicht und beurteilt das Gesäuge sowie das Fundament. Bei den reinen SL-Jungsauen misst er zudem den Rückenspeck und die Fettdicke, welche in den Zuchtwert einfliessen. Rund 60 Prozent der Primera-Jungsauen sind zuchttauglich.

Mit einem Alter von 160 bis 200 Tagen werden die zuchttauglichen Jungsauen verkauft. Für den Verkauf der Jungsauen ist Simon zuständig. Die Kunden bestellen diese bei ihm, grösstenteils über das Jungsauenabo von Anicom. Wann immer es geht, erhalten die Kunden die Tiere vom gleichen Vermehrungszüchter. Wenn mal etwas nicht aufgeht, ist Simon dafür zuständig, die Jungsauen zu platzieren.

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Ferkel im Stall

Der Aufzucht- und Maststall mit 650 Plätzen wurde im Jahr 2018 gebaut.

Fütterungssystem mit verschiedenen Funktionen

Die Schweine erhalten das Futter in flüssiger Form. Es wird aber nicht, wie bei der herkömmlichen Flüssigfütterung, vorher in der Stande angemischt. Das Wasser wird erst kurz vor dem Futtertrog beigegeben. Dies ist aus hygienischer Sicht vorteilhaft, zudem kann nebst dem Futter auch Einstreu über die Anlage im Stall verstreut werden. Die Ferkel gesund abzusetzen, ist gemäss Armin Reichmuth immer eine Herausforderung: «Am Anfang füttern wir das Starterfutter von Hand zu. Ich probiere immer wieder etwas aus, um die Ferkel zu unterstützen», erzählt Armin Reichmuth. Momentan verabreicht er beispielsweise während dem Absetzen Cola, um den Ferkeln diese Phase zu erleichtern.

Das Fütterungssystem ermöglicht es, in der Aufzucht wie auch im Maststall verschiedene Futter gleichzeitig zu verfüttern. So werden die Futter beim Übergang von einem zum nächsten miteinander gemischt, um den Tieren den Wechsel zu erleichtern (siehe Tabelle). Um in der Mast und Jungsauenaufzucht die Bedürfnisse der Tiere optimal abzudecken, werden das Vormast und das Ausmastfutter über längeren Zeitraum gemischt. Es ist eine Futterkurve hinterlegt, welche die Menge der beiden Futter täglich automatisch anpasst.

Im Maststall sind die Tiere gemischt, egal ob sie später zur Zucht genutzt oder ob sie geschlachtet werden. Bei den Jungsauen für die Zucht ist für eine optimale Knochenentwicklung die Mineralstoffversorgung sehr wichtig. Deshalb wird, abhängig davon, wie viele weibliche Tiere in der Gruppe sind, der Mineralstoff UFA 395 beigegeben.

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Fütterung Mastschweine

Betriebsspiegel

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Hof Reichmuth

Kern- und Vermehrungsbetrieb Reichmuth, Mettmenstetten (ZH)

Armin und Yvonne Reichmuth mit Tochter Alina (2)

LN: 18 ha LN, davon 15 ha Ackerbau

Tiere: 150 Zuchtschweine, 650 Mastplätze, Mastkühe zur Sömmerung

Arbeitskräfte: Eltern Werner und Rita Reichmuth, Pius Schmid (zurzeit als Aushilfe)

Familienbetrieb

Bis auf einen Mitarbeiter als Aushilfe, tätigt die Familie Reichmuth die ganzen Arbeiten auf dem Betrieb selber. Armins Vater Werner ist bis Ende Jahr noch voll auf dem Betrieb und die Mutter Rita hilft etwa zu 50 Prozent mit. Ehefrau Yvonne hilft Armin bei der Büroarbeit und ist an den Wochenenden im Stall.

Da sich Werner nächstes Jahr pensionieren lässt, ist Armin nun auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter. Er erachtet es als grosse Herausforderung, junge Leute für die Schweinezucht zu begeistern. Da der Betrieb sehr gross ist, wäre es für ihn eine grosse Erleichterung, wenn er die Verantwortung in gewissen Bereichen abgeben könnte, sodass er nicht selber jeden Tag in allen Bereichen seines vielfältigen Betriebs die Kontrolle haben muss. 

UFA-Zuchttechniker Simon Gander

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Simon Gander

«Nur mit zwei Händen wird keiner erfolgreich werden.»

Zivilstand: Verheiratet mit Sandra

Geboren: 04. Januar 1987

Ausbildung: Landwirt EFZ, Handelsschule

Hobbys: Biken, Theater, Feuerwehr, Wandern, 300 m Schiessen, Reisen