Kälbermast für Mehrwert
Die Familie Häfliger bewirtschaftet in Altbüron einen vielseitigen Betrieb mit Milchvieh, Aufzucht, Mastkälbern, Mutterkuhhaltung und Schweinemast. Der Kälbermastspezialist Samuel Halter betreut die Familie bei jeglichen Fragen und Anliegen in der Kälbermast und -aufzucht.
Samuel Halter ist 2011 in die UFA eingetreten. Dass er Kälbermastspezialist geworden ist, kommt nicht von ungefähr. Seit 1993 bewirtschaftet er mit seiner Frau Bernadette einen Hof in Schötz (LU) und mästet selber Kälber. Bis 2013 haben sie während zehn Jahren von den eigenen 30 Kühen die gesamte Milch zur Kälbermast verwendet. Mit der Aufgabe der Milchproduktion setzten Halters auf die Mast von Label-Kälbern. Heute produzieren sie weibliche Remonten, welche in die Grossviehmast verkauft werden. Weil Samuel innerhalb der Kälbermast selber viele Wechsel mitgemacht hat, kann er seine Kunden immer kompetent beraten. Er schätzt die Arbeit mit den Tieren und die Landwirtschaft im Allgemeinen. Heute betreut er viele Grossviehmastkunden und Kälbermäster, die mit Wasserpulver arbeiten. Einer davon ist die Familie Häfliger aus Altbüron. Bei unserem Besuch hat uns der Sohn des Betriebsleiterehepaars, Lucien Häfliger, empfangen.
Samuel Halter (l.) und Lucien Häfliger.
Kälbermast und Aufzucht am selben Automaten
Die Mastkälber, die Aufzuchtkälber und die Mutterkühe stehen auf dem Zweitbetrieb der Familie Häfliger. Rund zwölf Mast- und zwölf Aufzuchtkälber werden in getrennten Gruppen an einem Vario-Automaten mit Einzeltiererkennung getränkt. Die Zusammensetzung der beiden Gruppen bot ein nicht alltägliches Bild. In der Aufzuchtgruppe waren fast ausschliesslich Jersey-Kälber und in der Kälbermastgruppe viele Blaubelgier. Diese stammen unter anderem von den rund 30 Jersey-Kühen der 80-köpfigen Milchviehherde. Bei den Mastkälbern musste man sehr genau hinsehen, um die Rasse der Mutter zu erkennen. Diese Kälber waren schön rund und trotz der Vaterrasse wiesen sie eine optimale Fettabdeckung auf. Samuel machte zwei gekonnte Metzgergriffe und bestätigte, dass die Kälber schön gedeckt sind. Auf die Frage nach dem Alter der Kälber meinte Lucien: «Mit einer Jersey als Mutter ist es sehr schwierig, die 160 Tage einzuhalten.» Häfligers liefern jedoch alle Kälber an einen regionalen Metzger, der keinen Abzug für das Alter macht. Dies war mit ein Grund, in die Kälbermast einzusteigen. Zudem wollten sie die Wertschöpfung auf dem Betrieb steigern und auch mit den Kälbern der Jerseys eine hohe Wertschöpfung erzielen. Obwohl die Aufzucht- wie auch die Mastkälber am selben Automaten gefüttert werden, kann dank der Einzeltiererkennung jedes Kalb individuell nach einer festgelegten Futterkurve getränkt werden. «Besonders aus arbeitswirtschaftlicher Sicht bringt uns dieses System sehr viel.» Die Aufzuchtkälber erhalten maximal acht Liter pro Tag mit einer Pulverdosierung von 120 Gramm pro Liter. Zusätzlich erhalten sie ein Kälbermash aus dehydriertem Herbstgras und Aufzuchtfutter UFA 117-4 Prevacox. Bei den Mastkälbern wird in der ersten Woche am Automaten die Menge von 6 auf 15 Liter gesteigert. Danach können sie ad libitum trinken. Das Durchscrollen der Liste ergab, dass lediglich ein Kalb die 15 Liter unterschritt. Alle anderen tranken zwischen 17 und 24 Liter und wiesen einen sehr hohen Konsum auf. Jährlich werden so rund 50 Kälber gemästet.
Betriebsspiegel
Betrieb Familie Häfliger, Altbüron (LU)
LN: 50 ha; 9 ha Mais, 5 ha Winterweizen, 5 ha Wintergerste, Rest Kunst- und Naturwiese
Tiere: 80 Milchkühe, 24 Mutterkühe, 35 Kälber insgesamt (Mastkälber und Aufzuchtkälber), 120 Mastschweine
Arbeitskräfte: Zwei Angestellte, Betriebsleiterehepaar Peter und Brigit, Lucien mit 20 Prozent
Nach der Geburt mit System
In den ersten Lebenswochen werden die Kälber im Kälberstall beim Milchviehstall in Einzelboxen und danach in Kleingruppen gehalten. Hier setzen Häfligers auf den Einsatz von 100 Prozent Vollmilch. Die Kälber wechseln mit einem Lebendgewicht zwischen 80 und 90 kg in die Automatengruppen, aber je nach verfügbarer Vollmilch schon etwas früher. «Wir verzichten komplett auf die Verfütterung von Milch von behandelten Kühen», sagt Lucien. Gleich am ersten Lebenstag erhalten die Kälber Eisen, Selen und ein Vitaminpräparat intramuskulär. Zwischen dem fünften und siebten Lebenstag werden die Kälber intranasal gegen die Rindergrippe geimpft. Die Umstellung auf den Automaten erfolge eigentlich immer reibungslos. «Wir achten aber immer darauf, dass die Kälber am Automaten die gleiche Milchmenge erhalten wie unten im Kälberstall.» Dennoch sei die Kälbergesundheit nach wie vor die grösste Herausforderung, besonders bei der Lungengesundheit. Deshalb kommt es auch vor, dass Gruppenbehandlungen durchgeführt werden müssen. «Denn nur mit gesunden Tieren erreicht man hohe Tageszuwachsraten», gibt Lucien zu bedenken. Dank dem Einsatz von UFA topintro sei aber die Durchfallproblematik nun gelöst.
«Wir sind nicht nur bei den Kälbern, sondern auch bei den Milchkühen dank UFA weitergekommen.»
Die Mastkälber werden in einer Gruppe à 12 Tiere gehalten und zusammen mit der Aufzucht an einem Automaten getränkt.
Geschätzte Zusammenarbeit
Bei der Frage, wie zufrieden Lucien mit der Zusammenarbeit mit Samuel und UFA ist, setzte er ein Lächeln auf. «Wir sind sehr zufrieden – Samuel ist stets da, wenn man Fragen hat, und beantwortet diese sehr kompetent. Zudem ist er sehr zuverlässig, was ich enorm schätze.» Das ganze Konzept von UFA rund um die Milchvieh- und Kälberhaltung biete viele Vorteile. «Wir sind nicht nur bei den Kälbern, sondern auch bei den Milchkühen dank UFA weitergekommen.»
UFA-Kälberspezialist Samuel Halter
«Zufriedene Kunden, egal, wie schwierig das Marktumfeld ist.»
Jahrgang: 1965
Familie: Verheiratet mit Bernadette
Kinder: 3 erwachsene Söhne
Verkaufsgebiet: Aargau, Oberseetal, Teile von Luzern
Ausbildung: Landwirt
Hobbys: Grosskinder