Kälbermast als Familiensache

Pascal Fischli ist ein junger Kälbermastberater und kann dennoch auf eine bereits bewegte Zeit im UFA-Beratungsdienst zurückblicken. Im September 2018 stiess er als Servicetechniker zum Kälbermastteam der Ostschweiz. Eine fundierte Ausbildung innerhalb des Teams und Weiterbildungen direkt beim Hersteller Förster-Technik in Deutschland, bildeten die Basis, um Tränkeautomaten zu reparieren, revidieren und installieren. Seit Herbst 2020 ist Pascal auch als Kälbermastberater unterwegs und betreut auf Betrieben der Regionen Graubünden, Schwyz, Glarus und Liechtenstein sowohl die Kälber wie auch die Automaten. Er ist somit ein wahrer Allrounder mit einem grossen Gebiet. Direkt nach seiner Ausbildung zum Landwirt EFZ war er bereits in der LANDI Glarnerland im Agrarbereich tätig.

Zusammen mit Pascal finden wir uns in Alpthal auf dem Betrieb der Familie Steiner wieder. Freundlich werden wir vom Ehepaar Alois und Priska und ihren beiden Kindern Alois jun. und Angela empfangen. Bereits nach wenigen Minuten wurde klar, dass wir hier auf einem echten Familienbetrieb sind, wo alle einander helfen. Alois jun. hat im Sommer die Lehre zum Landwirt abgeschlossen und arbeitet nun auf dem Betrieb. «In den letzten Jahren sind ein paar Arbeiten liegen geblieben», erklärt Alois. Darum arbeitet der Sohn nun auch zu Hause. Tochter Angela beginnt im Herbst das zweite Studienjahr an der Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen und macht sich Gedanken, ob sie allenfalls die eine oder andere Arbeit fürs Studium mit den Kälbern machen könnte.

Betriebsspiegel

Betrieb Steiner, Alpthal 
LN: 27,5 ha Grünland 
Tierbestand: 12 Milchkühe, 20 Mastkälber, 30 Stück Jungvieh 
Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar Priska und Alois Steiner, Sohn Alois junior und Tochter Angela

Mastkälber seit 25 Jahren

Gemästet werden auf dem Betrieb Steiner jährlich rund 65 Kälber. Je nach Einstalldatum sind es drei bis vier Umtriebe pro Jahr à 20 Kälber im Rein-Raus-Verfahren. «Seit wir nicht mehr kontinuierlich einstallen, hat sich die Kälbergesundheit merklich verbessert», so Alois. Vor Kurzem haben sie das erste Mal eine Gruppe direkt von den Geburtsbetrieben zugekauft. Steiners möchten dadurch etwas mehr Gewinn in der Endabrechnung einfahren, da sie den Zwischenhandel umgehen. Die Herausforderungen dabei sind die Tränkerbeschaffung und das Rein-Raus-Verfahren. Mit dem Händler kamen am selben Tag 20 Kälber. Jetzt hat sich das Einstallen über zwei Wochen hingezogen. Dennoch sind Steiners bereit, etwas mehr Zeit in die Beschaffung zu investieren, um die Einkaufspreise der Kälber zu senken.

Vollmilch für vollen Erfolg

Die Kälber erhalten die Milch über einen Vario-Automaten. Das bietet den Vorteil, dass diese, je nach Einstallgewicht, individuell getränkt werden können. So hat ein Kalb mit 70 kg Lebendgewicht nicht von Beginn an denselben Tränkeplan wie ein Kalb, das 90 kg schwer ist. Die Kälber erhalten die gesamte Vollmilch der zwölf Milchkühe.

Da der Betrieb auf 980 m ü. M. in der Bergzone 3 liegt, wird ausschliesslich Gras für das Rindvieh produziert. Ein weiterer Betriebszweig ist der Nutzviehverkauf. Jährlich kalben auf dem Betrieb rund 16 Rinder, welche im Sommer die Dauer- und Sömmerungsweiden bestossen und das gehaltsärmere Dürrfutter bestens verwerten. Diese werden dann verkauft und stellen so ein weiteres Standbein des Betriebs dar. So kann das betriebseigene Grundfutter optimal verwendet werden.

Da die Kälber das Milchpulver UFA 200 Universal erhalten, können diese flexibel und unabhängig von der Vollmilchmenge getränkt werden. Dieser Vollmilchergänzer eignet sich für hohe Vollmilchanteile wie auch für Pulverwasser, wenn keine Milch mehr im Tank ist. Für Steiners ist die Milchqualität der Kühe ein wichtiger Faktor für gesunde Kälber und auch für den Verkauf von Kühen.

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Mastkälber

Ungefähr 65 Kälber werden auf dem Betrieb Steiner jährlich gemästet.

Kälber gezielt auswählen

Die Kälberbeschaffung sei momentan eine der grössten Herausforderungen. Einerseits, weil es wenig Kälber auf dem Markt habe, andererseits, weil die Tränkerpreise sehr hoch seien, so der Betriebsleiter. Am liebsten stallen sie weibliche Limousin-Kälber ein. Spätreife Rassen wie Charolais oder Weiss-Blaue Belgier bringen die Fettabdeckung nicht hin und frühreife Angus-Tiere sind bei optimalem Schlachtgewicht meist schon verfettet. Um das Stallklima zu optimieren, streuen sie regelmässig einen speziellen Kalk ein, der das schädliche Ammoniak bindet. So kann Lungenkrankheiten vorgebeugt und das Stallklima verbessert werden. Vor dem Einstallen wird die Bucht jeweils desinfiziert. Zudem wird vor jeder Einstallung eine Schicht Holzspäne unter das Stroh gestreut. Diese isoliert zu Beginn besser als reines Stroh.

Um während des ganzen Umtriebs gesunde Kälber zu haben, findet Alois wichtig, dass die Einstallmedizinierung nicht per se weggelassen wird. Mit ihrer langjährigen Erfahrung stellen sie fest, dass es so insgesamt eher weniger Antibiotika braucht als mit Einzeltierbehandlungen. Eine Medizinierung der Gruppe reiche bei ihnen aus. Danach werden die Kälber wenn nötig nur noch einzeln behandelt. Dass die Geburtsbetriebe einen wichtigen Teil zur Kälbergesundheit auf dem Mastbetrieb beitragen, sind sich Steiners bewusst. Je besser die Kälber in den ersten drei Lebenswochen gehalten werden, desto gesünder sind sie auch. Dennoch ist es für die bäuerliche Kälbermast wichtig, dass kranke Kälber schnell und effektiv behandelt werden können, um schwerwiegendere Schäden verhindern zu können.

Einstallspezialität UFA-Startvital

Das Einstallen in der Mast ist eine heikle Phase. Je leichter das Antränken geht, desto besser für die Kälber. UFA-Startvital unterstützt die Darmflora auf natürliche Weise und versorgt das Kalb mit wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Deren Zusammensetzung ist genau auf die Bedürfnisse von Tränkern zwischen 75 bis 80 kg abgestimmt. Die Rückmeldungen aus der Praxis sind sehr positiv.

Zusammen clever sein

Alois Steiner kauft das Milchpulver immer mit fünf anderen Landwirten aus der Region ein. So können sie zusammen acht bis zehn Palette Milchpulver einkaufen und profitieren von sehr attraktiven Kombirabatten. Er organisiert den Einkauf und die Kollegen holen das Milchpulver direkt bei ihm ab – eine klassische Win-Win-Situation. 

UFA-Kälbermastspezialist Pascal Fischli

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Pascal Fischli

«Von anderen zu lernen ist wichtig, denn man kann nicht alles nachlesen.»

Zivilstand: In einer Beziehung

Geboren: 28. Januar 1997

Ausbildung: Landwirt EFZ

Hobbys: Wandern, Skifahren, Mithilfe auf elterlichem Betrieb