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Kalb, schwarze Kuh
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Das UFA-Fruchtbarkeitskonzept zielt darauf ab, die Fruchtbarkeit von Milchkühen zu optimieren. Es beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Fütterung, hormonellen Abläufen und Management, um eine erfolgreiche Reproduktion zu gewährleisten.

UFA-Fruchtbarkeitskonzept

Content

Fruchtbarkeit optimieren: Herausforderungen und Lösungen im Fütterungskonzept

Das Fruchtbarkeitskonzept stellt die Faktoren und Herausforderungen in den Mittelpunkt, die für eine erfolgreiche Fortpflanzung entscheidend sind und zeigt Lösungsansätze auf. Der Schwerpunkt liegt auf der Startphasenfütterung und wie allfällige Fruchtbarkeitsprobleme eingeschränkt werden können. Der Einfluss der wichtigsten Faktoren auf die Fruchtbarkeit wird anhand eines Zeitstrahls veranschaulicht, der zeigt, in welchen Phasen diese Faktoren besonders relevant sind. Im äusseren Kreis werden die verschiedenen Produkte dargestellt, die die Faktoren im inneren Kreis beeinflussen und dadurch zu einer verbesserten Fruchtbarkeit beitragen.

Wichtige Kernziele des Konzepts:

  • Reduktion von Fruchtbarkeitsproblemen wie Nachgeburtsverhalten, Stillbrunst und embryonalem Fruchttod 
  • Sicherstellung einer optimalen Fütterung in allen Phasen
  • Prävention von Stoffwechselerkrankungen und Verbesserung des Hormonhaushalts
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Schema Fruchtbarkeit

Fruchtbarkeit als Schlüssel zum Erfolg

Eine gute Fruchtbarkeit ist essenziell für den langfristigen Erfolg und die Rentabilität eines Milchviehbetriebes. Sie reduziert Kosten, steigert die Milchleistung und ermöglicht eine bessere Planung der Nachzucht. Ziel ist es, die Fruchtbarkeit auf einem hohen Niveau zu halten und/oder sie zu verbessern. Eine gute Fruchtbarkeit ermöglicht:

  • Tiefere Kosten und höherer Verdienst: Tiefere Remontierungsrate oder mehr Lebendkuh-Verkäufe und geringere Verluste
  • Höhere Effizienz: Konstante Milchproduktion und stabile Nachzucht
  • Höhere Lebensleistung: Langlebigere und produktivere Kühe

Schlechte Fruchtbarkeit verursacht Kosten durch verlängerte Zwischenkalbezeiten und reduzierte Befruchtungserfolge.

Zentrale Fruchtbarkeitsfaktoren

Fruchtbarkeitsprobleme sind selten auf eine einzelne Ursache zurückzuführen. Zentrale Einflussfaktoren sind:

Fütterung:

  • Einfluss auf die Hormonproduktion und die Follikelentwicklung
  • Negative Energiebilanzen (NEB) beeinträchtigen Eierstockaktivität und Embryoentwicklung

Hormonzyklus:

  • Hormone wie GnRH, LH, FSH, Östrogen, Prostaglandin und Progesteron spielen zentrale Rollen
  • Mangelhafte Energieversorgung und Stress beeinträchtigen den Zyklus

Management:

  • Saubere Abkalbung, stressarme Haltung und sorgfältige Brunstbeobachtung sind unerlässlich
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Brunstzyklus

Brunstzyklus

Fruchtbarkeitsprobleme und mögliche Lösungsansätze

Typische Herausforderungen:

  • Unregelmässige oder stille Brunst: Fehlende oder schwache Brunstanzeichen durch Stress oder mangelhafte Fütterung
  • Eierstockzysten: Durch hormonelle Störungen entstehen Follikelzysten oder Luteinzysten
  • Embryonaler Fruchttod: Ursachen sind Hitzestress, Progesteronmangel oder Mykotoxine
  • Stoffwechselerkrankungen: Negative Energiebilanz, Ketose und Pansenazidose sind häufige Begleiterscheinungen in der Startphase

Lösungsansätze:

  • Angepasste Fütterung (Energie, Mineralstoffe, Beta-Carotin)
  • Optimiertes Besamungsmanagement
  • Stressminimierung in Transit- und Startphase

Herausforderungen Startphase

Nach dem Abkalben und zum Start der Laktation steht die Kuh gleichzeitig vor mehreren Herausforderungen. Zum einen steigen die Milchproduktion und die damit verbundenen metabolischen Anforderungen rasant an. Zudem geschehen während der Abkalbung grosse hormonelle Veränderungen. In dieser Phase müssen die Bedürfnisse der Kuh möglichst gut versorgt werden, um potenziellen Stoffwechselproblemen entgegenwirken zu können.

  • Negative Energiebilanz (NEB): Reduktion der NEB durch energiereiche Futtermittel 
    ➜ Ketose-Prophylaxe
  • Pansenazidose und pH-Stabilität: Stabile mikrobielle Pansenflora

Startphasenkonzept MegaDigest

Für die optimale Unterstützung in der anspruchsvollen Startphase sind die UFA-Startphasenfutter mit verschiedenen Zusätzen ausgestattet. Das gesamtheitliche Konzept um die Startphasenzusätze MegaDigest enthalten natürliche Antioxidantien, Lebendhefen, Niacin und pansengeschütztes Protein. Diese Inhaltsstoffe ergänzen sich gegenseitig, damit die Herausforderungen in der Startphase der Laktation erfolgreich gemeistert werden können. So lassen sich allfällige Probleme zu Beginn der Laktation vermeiden.

  • Lebendhefen: Stabilisieren den Pansen, fördern die Verdauung und die Anpassung an der Futterumstellung
  • Niacin: Unterstützt den Energiestoffwechsel, senkt das Ketoserisiko
  • Pansengeschütztes Methionin: Essenzielle Aminosäure, entlastet die Leber
  • Natürliche Antioxidantien: Schützen die Zellen, fördern die Regeneration
  • Bypass-Stärke: Schont den Pansen, entlastet die Leber

Beta-Carotin-Versorgung

  • Verbesserung der Ovulation, der Implantation und der hormonellen Trächtigkeitsaktivierung
  • Direkt fördernde Wirkung auf die Follikelbildung
  • Als Vorstufe von Vitamin A wichtige Funktionen wie der Aufbau und der Schutz der Haut und der Schleimhaut

Hitzestress

Hitzestress hat einen grossen Einfluss auf die Synthese von Proteinen und Hormonen. Besonders die Beeinflussung der Fruchtbarkeitshormone hat einen negativen Einfluss auf das Follikelwachstum und die Follikelreife, wodurch die Fruchtbarkeit leidet.

Studien belegen zudem den negativen Effekt von zunehmendem Hitzestress auf die Fruchtbarkeit. So wurde beobachtet, dass ab einem THI (Temperature-Humidity-Index) von 72, die Pregnancy-rate um 1.03 % abnimmt pro steigendem Punkt des THI. Ein THI von 72 kann bereits ab einer Temperatur von 24 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 65 % auftreten.

Der Effekt auf eine reduzierte Trächtigkeitsrate, ausgelöst durch Hitzestress, konnte auch nach der Besamung festgestellt werden. Weiter wurde beobachtet, je später der Hitzestress nach dem Besamen stattfindet, desto geringer ist der negative Effekt auf die Konzeptionsrate.

➜ Vermeiden von Hitzestress rund um den Besamungszeitpunkt

Mineralstoffversorgung

Eine bedarfsgerechte Mineralstoffversorgung ist essenziell für die Fruchtbarkeit von Kühen. Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Natrium sind wichtig für Milchbildung, Energietransport, Muskel- und Pansenaktivität sowie das osmotische Gleichgewicht. Spurenelemente wie Kupfer, Cobalt, Iod, Mangan, Selen, Zink und Chrom unterstützen Hormonbildung, Immunsystem, Zellschutz und Stoffwechsel. Mangel oder Überschuss können zu Fruchtbarkeitsproblemen wie Stillbrunst, Nachgeburtsverhalten, embryonalen Verlusten und verringerter Konzeptionsrate führen.

Fazit

Die Fruchtbarkeit einer Kuh ist das Ergebnis eines harmonischen Zusammenspiels von Fütterung, Management und Besamungsstrategie. Ein strukturiertes und aufeinander abgestimmtes Vorgehen ist der Schlüssel für langfristige Erfolge in der Milchviehhaltung.

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