Besser verdauliches Futter dank Zuckerrübenschnitzeln
Nebenprodukte verwenden statt verschwenden!
Die Zuckerherstellung hat einen positiven Nebeneffekt. Es entsteht ein wertvolles Nebenprodukt, welches im Rindviehfutter die Verdaulichkeit verbessert.
Auf einer Fläche von rund 16 000 ha wurden 2021 in der Schweiz Zuckerrüben angebaut. Zur Herstellung des Lebensmittels Zucker können die Rüben nicht vollständig verwendet werden. Von der geernteten Menge in TS sind rund ein Drittel Nebenprodukte (Pressschnitzel und Melasse). Zuckerrübenpressschnitzel werden die Rückstände genannt, welche nach dem Auswaschen des Zuckers verbleiben. Es fallen in der Schweiz jährlich rund 80 000 t an. Zuckerrübenschnitzel sind faserreich und proteinarm. Deren Verdaulichkeit ist, aufgrund der Hauptbestandteile Pektin und Hemizellulose, relativ gut, weshalb sie sich optimal als Futtermittel eignen.
Ein Teil der Pressschnitzel geht von der Zuckerfabrik direkt als Ballen oder lose zurück auf Tierhaltungsbetriebe und wird in silierter Form ans Rindvieh verfüttert.
Der andere Teil verlässt die Zuckerfabrik als Trockenschnitzel (auf 90 % TS getrocknet) und gelangt meist über die Mischfutterindustrie zum Tier. Hier werden die Zuckerrübentrockenschnitzel im Schweine- und Rindviehfutter eingesetzt. Im Schweinefutter ist der Einsatz von Zuckerrübenschnitzeln begrenzt, da zu viel fermentierbare Substanz zu Verdauungsproblemen führen kann.
Bei Rindern können Zuckerrübentrockenschnitzel als ideales Medium für faserabbauende Bakterien im Pansen eingesetzt werden. Somit können sich die Bakterien bestens vermehren und die Fasern der restlichen Grundfutterration besser abbauen sowie Energie daraus gewinnen. Der Raufutterergänzungswürfel UFA 250 Speciflor besteht zu einem wesentlichen Teil aus Zuckerrübentrockenschnitzeln. Schwer verdauliche Rationen haben oft zu wenig leicht und zu viele schwer abbaubare Faserbestandteile. Mit der Integration von Zuckerrübenschnitzeln im Mischfutter werden diese Faserfraktionen positiv ergänzt, weshalb die Veredelung im Mischfutter besonders Sinn macht. Der Einsatz von UFA 250 Speciflor hat sich etabliert und ist vor allem auf Dürrfutterbetrieben nicht mehr wegzudenken.
Zuckerrübentrockenschnitzel können beim Programm zur graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion zum Grundfutter gezählt werden.