Wilchinger Freilandeier
Jakob und Katharina Haas bewirtschaften einen vielfältigen Landwirtschaftsbetrieb mit Legehennen, Schweinemast und Ackerbau ausserhalb des Dorfes Wilchingen (SH). Ein wichtiges Betriebsstandbein ist die Direktvermarktung der Eier.
Der Betrieb Haas in Wilchingen mit dem Legehennenstall mit 11 000 Plätzen im Vordergrund.
Rebecca Rutz ist seit rund einem Jahr als Beraterin für Geflügelbetriebe in den Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich tätig. Bei der UFA ist Rebecca aber schon länger. Bevor sie zum Geflügelteam wechselte, war sie Schweinespezialistin im UFA-Beratungsdienst Oberbüren. Rebecca ist auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit Milchkühen und Schweinen, im Toggenburg im Kanton St. Gallen, aufgewachsen. Ihre Leidenschaft für Geflügel entdeckte sie im dritten Lehrjahr, welches sie auf einem Bio-Legehennen-Betrieb machte.
Unterwegs mit UFA Geflügelspezialistin Rebecca Rutz
«Meine Motivation sind meine Kundinnen und Kunden.»
Jahrgang: 1998
Zivilstand: ledig
Verkaufsgebiet: Kantone Thurgau, Zürich, Schaffhausen
Ausbildung: Landwirtin EFZ und Agrotechnikerin HF
Hobbys: Bergsport, Jungschar, Velofahren
Direktvermarktung «Eier Haas»
Bei unserer Ankunft waren alle Eier bereits sortiert und verpackt und Jakob und Katharina Haas luden die letzten Kartons ins Auto für die Eiertour. Die Familie Haas hält 11 000 Freilandlegehennen. Den grösseren Teil der Eier liefern sie an die Ei AG, den anderen Teil der Eier vermarkten sie unter dem Namen «Eier Haas» und liefern diese direkt an Läden und Privatkunden.
Für die täglichen Arbeiten im Hühnerstall sind hauptsächlich Katharina und die Mitarbeiterinnen verantwortlich – während Jakob meist im Schweinestall anzutreffen ist.
Den Legehennenstall baute die Familie Haas im Jahr 2004. Dies ist nur eines von vielen Projekten, die Jakob seit der Hofübernahme vor 43 Jahren umgesetzt hat. Die Schweinemast wurde auf 650 Mastplätze ausgebaut und auch die landwirtschaftliche Nutzfläche hat stark zugenommen und liegt heute bei rund 60 Hektaren.
Die Legehennen werden in einem Stall in zwei Herden à je 5500 Tiere gehalten. In jeder Herde gibt es etwa 3500 weisse und 2000 braune Hühner. Jakob ist überzeugt, dass dieses Verhältnis am besten ist für eine möglichst ruhige Herde. Die braunen Eier werden besonders von den Direktvermarktungskunden nachgefragt.
Betriebsspiegel
Familie Jakob und Katharina Haas, Wilchingen (SH)
Kulturen: Raps, Sonnenblumen, Futtergetreide, Mais
Tiere: 11 000 Legehennen, 650 Mastschweineplätze, 7 Schafe
Weitere Arbeitskräfte: 4 Teilzeit mitarbeitende
Futterqualität muss stimmen
Jakob Haas ist der Meinung, dass man nichts ändern soll, wenn es rund läuft. So ist er auch ein langjähriger, zufriedener UFA-Kunde und mit der Futterqualität wie auch mit der Beratung sehr zufrieden.
Rebecca Rutz ist vor allem zu Beginn des Umtriebes regelmässig auf dem Betrieb. Etwa drei- bis viermal wägen Jakob und Rebecca einige Hühner, um die Gewichts- und Uniformitätsentwicklung im Auge zu behalten. Ansonsten haben die beiden meist telefonisch Kontakt. Ausser wenn es «brennt». «Wenn wir ein Problem haben, dann ist Rebecca schnell hier. Das ist mir auch sehr wichtig, denn wenn etwas ist, muss ich mich auf sie verlassen können», erklärt Jakob.
Bei Ankunft der Legehennen im Alter von 17 Wochen erhalten sie zunächst einige Tage das Junghennenfutter, welches sie im Aufzuchtbetrieb gefressen haben. «So haben die jungen Tiere mit dem ganzen Umstallungsstress nicht auch noch einen Futterwechsel», erklärt Rebecca. Nach einigen Tagen wird auf das Vorlegefutter UFA 521 gewechselt, welches bis zum Legebeginn verabreicht wird. Anschliessend folgt die Fütterung mit dem Starter plus UFA 522, welches einen erhöhten Roh-protein- und Aminosäurengehalt aufweist. «Dies ist hauptsächlich für die braunen Legehennen wichtig und hilft uns, das Eigewicht positiv zu beeinflussen», erklärt die Geflügelspezialistin. Vor der Legespitze erfolgt der Wechsel auf das Legefutter UFA 524. Dieses füttert Haas den Hühnern bis zum Ende des Umtriebs, da die Kunden in der Direktvermarktung grössere Eier wünschen. Um die Schalenstabilität bis am Umtriebsende zu gewährleisten, gibt er dem Futter etwa ab der 45. Alterswoche zusätzlich Kalk bei. Bei Bedarf wird zum Schluss des Umtriebes zusätzlich ein Schalenhärter zugegeben.
Jakob führt etwa zweimal jährlich, je nach Bedarf, eine Fettleberkur bei seinen Hühnern durch. Um den Darmhaushalt zu unterstützen, wird das Wasser für die Hühner «desinfiziert». Dies mit einem speziellen, pH-neutralen Desinfektionsmittel, welches durch Membranzellenelektrolyse hergestellt wird. Dies unterstützt die Darmbakterienflora der Hühner und ist besonders wirksam gegen Coli-Bakterien, was sich positiv auf die Tiergesundheit auswirkt.
«Bei der UFA stimmt die Futterqualität wie auch die Beratung.»
Christian, Jakob und Katharina Haas, Rebecca Rutz (v. l.).
Hofnachfolge aktuell
Sohn Christian ist derzeit noch in der Ausbildung zum Landwirt. Es steht bereits fest, dass er den Hof übernehmen wird. Da Jakob im Jahr 2027 das Pensionsalter erreicht, ist die Hofnachfolge ein aktuelles Thema. «Ich habe den Betrieb selbst sehr früh übernommen und weiss, dass es in diesem jungen Alter nicht einfach ist, plötzlich allein verantwortlich zu sein. Deshalb ist für mich und meine Frau klar, dass wir Christian unterstützen werden, damit er daneben auch Freizeit hat und auch mal in den Ausgang gehen kann», betont Jakob.