Familienbetrieb durch und durch
Die Familie Ramseyer führt in Montignez einen Bio-Betrieb mit zwei Legehennenställen. Jean-Philippe und seine Ehefrau Nadège kümmern sich gemeinsam um die Betreuung der 4000 Legehennen.
Mégane Guillaume, Jean-Philippe und Nadège Ramseyer mit Tochter Capucine.
Mégane Guillaume ist seit rund einem Jahr Geflügelspezialistin in der Westschweiz, wo sie die Aufzucht- und Legehennenbetriebe vom Wallis bis in den Jura betreut. Sie studierte an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen Agronomie mit Vertiefung Nutztierwissenschaften. Bevor sie zur UFA kam, arbeitete sie in der LANDI im Verkauf, half auf einem Landwirtschaftsbetrieb aus und war anschliessend als Assistentin an der HAFL angestellt. Mégane macht an ihrem Beruf der Kundenkontakt besonders Spass – und dass sie viel draussen unterwegs ist. Auch dass sie etwas zum Wohlbefinden der Tiere beitragen kann, ist ihr besonders wichtig.
Wir besuchten mit Mégane einen Bio-Betrieb in Montignez im Kanton Jura. Nur wenige Meter vom Betrieb entfernt liegt die französische Grenze. Jean-Philippe Ramseyer und seine Frau Nadège betreiben dort einen Legehennen-Betrieb. Die Landwirtschaftsfläche wird in einer ÖLN-Gemeinschaft mit Jean-Philippes Bruder Daniel bewirtschaftet.
Betriebsspiegel
Familie Ramseyer, Montignez (JU)
LN: 61 ha; Weizen, Soja, Silomais, Körnermais, Raps, Hirse, Kunstwiese, Naturwiese
Tiere: 4000 Legehennen, 40 Mutterkühe
Arbeitskräfte: Jean-Philippe und Nadège Ramseyer, ÖLN-Gemeinschaft mit Bruder Daniel Ramseyer
Legehennen, Mutterkühe, Ackerbau
Nadège war zusammen mit ihrer Mutter während unseres Besuchs gerade am Eiersortieren und auch die beiden jüngsten der fünf Kinder waren mit dabei.
Jean-Philippe übernahm den Betrieb 2017 von seinem Vater, zuvor hatte er diesen für rund acht Jahre gepachtet. Die beiden Legehennenställe bieten Platz für je 2000 Tiere, die Mutterkuhherde von Daniel umfasst 40 Kühe mit ihren Kälbern. Die Landwirtschaftsfläche mit einem grossen Ackerbauanteil bewirtschaften beide Betriebe zusammen.
2016 wurde der Betrieb auf bio umgestellt. Auf der Suche nach einem zusätzlichen Betriebszweig entschied sich die Familie Ramseyer für den Einstieg in die Legehennenhaltung. Die beiden Legehennenställe wurden 2020 fertiggestellt. Beim Stallbau konnten Ramseyers auf familieninterne Unterstützung zählen. Jean- Philippe und Daniel haben noch einen Bruder, der Architekt ist und somit die Planung der Ställe übernommen hat.
Die Legehennen auf dem Betrieb Ramseyer in der 35. Alterswoche.
Verlängerter Umtrieb
Aktuell findet in den beiden Legehennenställen der dritte Umtrieb statt. Die Hennen wurden im Januar 2023 eingestallt, und die Legeleistung lag in Alterswoche 35 bei 95 Prozent.
Für den letzten Umtrieb hat Jean-Philippe beim Eierhändler nachgefragt, ob ein verlängerter Umtrieb möglich sei. So blieben die Hühner anstatt ein Jahr rund 16 Monate auf dem Betrieb. Dies hat aus Sicht von Jean-Philippe gut funktioniert, weshalb er dies auch im aktuellen Umtrieb so machen wird.
Phasenfütterung
Nach dem Einstallen der Junghennen erhalten diese zuerst das Vorlegefutter UFA 561. Anschliessend wird auf das Starter-Futter UFA 564 umgestellt. Ungefähr nach der 40. Alterswoche erfolgt der Wechsel auf das Producer-Futter UFA 566. Am Ende des aktuellen Umtriebs wird Jean-Philippe das neue Endlegefutter UFA 567 ausprobieren, um die Schalenqualität, insbesondere im verlängerten Umtrieb, stabil zu halten. Die Körnermischung UFA 504 wird am Abend mit einem Körnerstreuer verabreicht. Nach dem Einstallen wird meist auch noch UFA-Antifex Natur verabreicht. Dieses enthält Milchsäurebakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen, die Verdauung stabilisieren und das Wachstum unerwünschter Keime während der anspruchsvollen Startphase hemmen.
Mégane war auch beim Einstallen der Herde im Januar dabei und betreute Ramseyers insbesondere am Anfang des Umtriebs relativ intensiv.
NEU: Finisher-Futter für den Bio-Betrieb
Je älter die Legehennen werden, desto schlechter können sie Kalzium verwerten. Das neue Bio-Endlegefutter UFA 567 eignet sich für den Einsatz am Ende des Umtriebs. Der hohe Kalziumgehalt hilft, die Schalenqualität möglichst hoch zu halten. Die Protein- und Energiegehalte sind reduziert, um einen Überschuss zu verhindern. Die Umstellung erfolgt ab einem Verzehr von 125 Gramm pro Tag bei Weisslegern und 130 Gramm pro Tag bei Braunlegern.
Beschäftigung ist wichtig
Die Weide teilen sich die Hühner mit den Mutterkühen. Jean-Philippe ist überzeugt, dass dies ein grosser Vorteil ist in Bezug auf die Greifvögel und den Fuchs. Zudem fressen die Kühe das Gras ab, wodurch sich das Mähen erübrigt.
Da die Hühner diesen Winter aufgrund der Vogelgrippe nicht auf die Weide durften, waren sie es nach der Öffnung der Weiden im Mai gar nicht gewohnt und gingen zuerst recht verhalten nach draussen. Jean-Philippe erklärt, dass es während dieser Zeit, in der die Hühner nicht nach draussen durften, weniger Verluste gab, dafür war es eine grosse Herausforderung, die Hennen ausreichend zu beschäftigen. Um den Hühnern genügend Abwechslung zu bieten, stellt er Sandbäder, Picksteine Picnic Harmonie sowie Stroh und Heu zur Verfügung.
Unterwegs mit UFA-Geflügelspezialistin Mégane Guillaume
«Das Beste für die Hühner und den Kunden zu erreichen.»
Jahrgang: 1995
Familie: verheiratet
Verkaufsgebiet: Kantone Waadt, Neuenburg, Wallis, Genf, Jura
Ausbildung: Agronomie-Studium an der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (HAFL)
Hobbys: Reiten, Kochen, Sport, Lesen