Milchvieh, Aufzucht und Mast vereint

Jürg und Christine Streit führen einen Betrieb mit Milchviehhaltung, Rindviehaufzucht, Grossviehmast sowie Ackerbau. Jährlich nehmen sie etwa 30 Rinder nach für die Aufzucht und verkaufen später einen Grossteil davon als Kühe. Die Kälber, die nicht in die Milchviehaufzucht gehen, bleiben auf dem Betrieb für die Grossviehmast.

Michael Minnig ist im Berner Oberland auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen, den er heute zusammen mit seinem Vater führt. Bereits kurz nach der landwirtschaftlichen Ausbildung, im Alter von 22 Jahren, wurde er im UFA-Beratungsdienst als Rindviehspezialist angestellt. Im 75-Prozent-Pensum berät und betreut er die verschiedenen Rindviehbetriebe in seinem Gebiet. Ihm ist ein offener und transparenter Umgang mit den Kunden wichtig, sodass man auf Vertrauensbasis miteinander weiterkommt. Ein Betrieb, mit dem er einen sehr offenen Umgang pflegt, ist derjenige von Jürg und Christine Streit in Utzigen.

Als wir auf dem Betrieb ankamen, warteten Jürg und Christine Streit, der Lernende Sandro Röthlisberger und der Mitarbeiter Lukas Galli, der zuvor ein Lehrjahr auf dem Betrieb Streit absolviert hatte, bereits auf uns für das Foto. Dem Betriebsleiterehepaar war es ein Anliegen, dass wir den Termin so setzen, dass Lukas und Sandro beide hier sind, da sie genauso zum Betrieb dazugehören.

Jürg und Christine Streit pachten den Landwirtschaftsbetrieb des Wohn- und Pflegeheimes Utzigen seit 17 Jahren.

Milchkühe werden mit dem Roboter gemolken

Der Milchviehstall aus dem Jahr 1972 (Umbau 1996) hat Platz für 46 laktierende Kühe und 9 Galtkühe. Die Milchkühe der Rassen Red Holstein, Holstein und Swiss Fleckvieh werden seit einem Jahr mit dem Roboter gemolken. Sie haben täglichen Weidegang und können selbstständig rein und raus, ohne Weidetor.

Seit 1. Juli 2021 produziert der Betrieb Streit IP-Suisse-Wiesenmilch. Nebst der Anforderung an eine sojafreie Fütterung müssen zum Beispiel die RAUS-Vorschriften erfüllt sein. Jürg ist daher froh, dass seine Weiden nahe am Stall sind, damit die Kühe auch mit automatischem Melksystem täglich weiden können. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei 9900 kg pro Kuh und Laktation mit Gehalten von 4,3 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiss. Die TMR besteht aus Heu, Grassilage, Maissilage, Zuckerrübenschnitzeln, Viehsalz, Mineralsalz UFA 1215 TMR, Magnesiumoxid, Futterkalk und dem Eiweisskonzentrat UFA 158-4. An der Kraftfutterstation wird das Leistungsfutter UFA 263-4 sowie das Proteinausgleichsfutter UFA 249-4 verabreicht.

Betriebsspiegel

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Hof Streit

Streit Jürg und Christine, Utzigen (BE)

Tiere: 55 Milchkühe, 60 Aufzuchtrinder, 25 Stück Grossviehmast

LN: 58 ha; Urdinkel (3 ha), Brotweizen IP-Suisse (2 ha), Eiweisserbsen (1 ha), Winter gerste (2 ha), Triticale (5 ha), Silomais (7 ha), Weiden & Naturwiesen (17 ha), Kunstwiese (21 ha), 100 Hochstammbäume

Wald: 39 ha

Weitere Arbeitskräfte: 1 Angestellter 80% (Lukas Galli), 1 Lernender im 2. Lehrjahr (Sandro Röthlisberger), in Spitzenzeiten Aushilfen

Die Kälberaufzucht ist durchdacht

Die Kälber werden die ersten vier Wochen zu zweit in separaten Boxen gehalten. «Ich bin überzeugt, dass es für die Gesundheit der Kälber sinnvoll ist, dass sie erst in die grosse Gruppe kommen, wenn das Immunsystem aufgebaut ist», so Jürg. In diesen vier Wochen werden die Kälber mit angesäuerter Milch getränkt. «Wir machen das bereits seit etwa sieben Jahren so. Die Kälber sind viel vitaler und gesünder und wir haben fast nie Kälber mit Durchfall.»

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Kälber im Auslauf

Seit einem Jahr haben die Kälber einen Auslauf.

Nach vier Wochen kommen alle Kälber, egal ob Aufzucht oder Mast, zusammen in die Tränkergruppe mit einem Tränkeautomaten. Dort erhalten sie Vollmilch, die mit zehn Gramm pro Liter UFA 207 plus aufgewertet wird. Über den Zudosierer wird die Kälberspezialität UFA-Activeal verabreicht. Das Aufzuchtfutter wird über einen Kraftfutterautomaten verabreicht. Eine intensive Aufzucht ist Jürg Streit wichtig, da er ein Erstkalbealter von 24 Monaten anstrebt.

Nach vier Monaten am Automaten werden die Kälber langsam von der Milch abgesetzt und kommen in die TMR-Gruppe. Beim Absetzen fressen die Kälber rund zwei Kilogramm Kraftfutter.

Milchviehaufzucht und Grossviehmast

Nun werden die Aufzuchttiere und die Tiere für die Grossviehmast in zwei separaten Gruppen mit Tiefstroh und einem Auslauf gehalten. Die Bucht für die Milchviehaufzucht hat Platz für 30 Tiere und die Bucht für die Mast für 25. Beiden Gruppen wird eine TMR-Mischung mit Heu, Maissilage und Grassilage vorgelegt. Die Masttiere fressen nebst der TMR vom Mastfutter UFA 231. Die Aufzuchtrinder erhalten ab einem Alter von etwa sieben Monaten kein Kraftfutter mehr. Das Zielgewicht beim Besamen liegt bei 350 kg. Nach dem Besamen werden die Rinder in einer separaten Gruppe im Milchviehstall gehalten. Pro Jahr werden etwa 30 Aufzuchttiere nachgenommen. Dies, weil der Verkauf von Kühen, meist von Erstlaktierenden, ein weiteres wichtiges Standbein des Betriebs Streit ist.

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Belegschaft Hof Streit

v.l: Jürg und Christine Streit, Mitarbeiter Lukas Galli, 
Lernender Sandro Röthlisberger und UFA-Berater Michael Minnig

Nahe am Siedlungsgebiet

Jürg und Christine haben Freude an der Viehzucht. Zweimal jährlich findet bei ihnen auf dem Betrieb eine Viehschau statt. Ein besonderes Ereignis war, dass die Betriebsleiterfamilie letzten Frühling vier Zuchtfamilien zeigen konnte. Mit dem Heim nebenan und auch, weil der Betrieb nahe an einem Siedlungsgebiet liegt, hat es immer wieder Leute, die in den Stall schauen. Das Betriebsleiterehepaar legt daher viel Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild des Betriebes. Mit dem Lernenden und dem Angestellten haben die beiden das Motto, dass alle alles können müssen, damit man einander aushelfen kann.

UFA-Rindviehspezialist Michael Minnig

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Michael Minnig

«Durch Offenheit und Transparenz zusammen mit dem Kunden weiterkommen.»

Jahrgang: 1979 
Zivilstand: verheiratet mit Sandra, 2 Kinder
Verkaufsgebiet: Gebiet zwischen der Stadt Thun und der Stadt Bern und ein Teil des Emmentals
Ausbildung: Landwirt 
Hobbys: Viehzucht und Ausflüge mit der Familie