Milchschafe als zusätzliches Standbein
In Neyruz (FR) bewirtschaften Jérôme Mazza und Jean-Michel Favre gemeinsam einen Landwirtschaftsbetrieb. Ein wichtiger Betriebszweig sind die 125 Milchschafe. In den Sommermonaten verbringen die Schafe die meiste Zeit des Tages auf den Weiden, die direkt an den Stall angrenzen.
Cédirc Pharisa und Jérôme Mazza kontrollieren die Schafe auf der Weide.
Cédric Pharisa arbeitet seit drei Jahren als Rindvieh- und Kleinwiederkäuerspezialist im UFA-Beratungsdienst in Puidoux. Er ist gleichzeitig einer der Betriebsleiter der Gemeinschaft Les Grands-Bois in Epagny. Seine Teilzeitanstellung bei der UFA ermöglicht es ihm, sich um die Administration und das Management des Hofes sowie um die Vermarktung der Produkte (Käse und Fondue) von ihrer Alp zu kümmern. An seiner Arbeit bei der UFA schätzt Cédric besonders den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden und hilft ihnen gerne dabei, die besten Lösungen für ihre Tiere zu finden.
Unterwegs mit UFA Kleinwiederkäuerspezialist Cédric Pharisa
«Mach dein Leben zu einem Traum und deine Träume zur Wirklichkeit.»
Jahrgang: 1975
Familie: verheiratet, 3 Kinder
Verkaufsgebiet: Pays d’Enhaut, Vauderens, Chablais vaudois
Ausbildung: EFZ Landwirt, Agrokaufmann HF
Hobbys: Skifahren, Wandern, Eishockey, Rindviehzucht
Im Rahmen dieses Artikels führte Cédric uns auf den Milchschafbetrieb der Familien Favre und Mazza, die seit vielen Jahren treue Kunden sind. Die beiden Landwirte erwähnen die Vorteile der Zusammenarbeit mit der UFA und der LANDI. «Wir schätzen besonders die Nähe, die Dienstleistungen und die technischen Mittel», betont Jérôme Mazza.
Ein neuer Produktionszweig
2015 kam Jérôme Mazza als Partner auf den Betrieb von Jean-Michel Favre. Diese Veränderung bot die Gelegenheit, ein neues Betriebsstandbein zu entwickeln. Jérôme hatte schon immer einige Schafe und arbeitet gerne mit diesen Tieren. So fiel die Wahl auf den Kleinwiederkäuer und sie begannen mit der Schafmilchproduktion. Sie starteten den neuen Betriebszweig mit einer jährlichen Milchliefermenge von 16 000 l. Im Herbst 2015 kauften sie die ersten 60 Tiere. 25 Milchschafe der Rasse Lacaune importierten sie direkt aus der Region Roquefort in Frankreich und 35 Lämmer kamen von einem Züchter im Kanton St. Gallen. Inzwischen produzieren sie 36 000 l Milch pro Jahr. Dies sei momentan die Obergrenze, da die vorhandenen Stallkapazitäten nicht mehr zulassen. Die gesamte Milch liefern sie täglich an die Moléson-Käserei in Orsonnens, wo verschiedene Spezialitäten hergestellt werden.
Ganzjährige Milchproduktion
Die beiden Landwirte streben kein gezieltes saisonales Decken und Ablammen an, da sie eine ganzjährige Milchproduktion sicherstellen möchten. Dennoch gibt es im Frühjahr und im Herbst Geburtsspitzen. Die Mutterschafe und Jungtiere sind nach Alter in Gruppen aufgeteilt. Es sind jeweils zwei Böcke aus einem Zuchtring auf dem Betrieb. Der Zeitpunkt der ersten Belegung hängt vom Gewicht der Tiere ab, wobei sie ab einem Lebendgewicht von 45 bis 50 kg gedeckt werden. Dementsprechend lammen sie mit einem Alter von 1 bis 1,5 Jahren ab. Die Schafe haben durchschnittlich 1,5 Trächtigkeiten pro Jahr und bringen pro Geburt meist zwei Lämmer zur Welt. Die Trächtigkeitskontrollen werden dreimal jährlich durchgeführt. Ein Tier, das nach drei Kontrollen nicht trächtig ist, wird ausgemerzt. Die Milchschafe bleiben etwa fünf Jahre in der Herde. Um den Nachwuchs zu sichern, werden jedes Jahr 25 weibliche Lämmer aufgezogen.
Der heutige Stall ist das Resultat eines Umbaus des ehemaligen Anbindestalles für die Kühe. Alle laktierenden Mutterschafe werden in einer Gruppe auf Tiefstroh gehalten, während die Jungtiere und Galtschafe in einem angrenzenden Stall untergebracht sind. In den ersten beiden Betriebsjahren melkten sie noch in die Kanne, danach richteten sie einen Melkstand mit zwölf Plätzen und einem Ergänzungsfutterdosiersystem während des Melkens ein.
Betriebsspiegel
Betriebsgemeinschaft Favre & Mazza, 1756 Onnens
LN: 68 ha, davon ca. 15 ha Ackerbau (Weizen, Gerste, Raps, Mais)
Tiere: 125 Milchschafe, 45 Milchkühe und 11 000 Mastpoulets
Arbeitskräfte: Jean-Michel Favre, Jérôme Mazza, 1 Mitarbeiter
Fütterung
Die Weide ist im Frühjahr und Sommer die Hauptfütterungsmethode. An Tagen mit starker Hitze werden die Schafe gegen zehn Uhr in den Stall getrieben. Im Winter werden sie ausschliesslich mit Emd gefüttert, wobei Jérôme Mazza gute Qualität als sehr wichtig erachtet. Weist das Raufutter dennoch verminderte Qualität auf, mischt er es mit UFA 219-2 und Melasse. Zusätzlich zur Grundration erhält jedes Schaf beim Melken das Futter UFA 866. Mazza bestätigt: «UFA 866 riecht gut und seine Schmackhaftigkeit erleichtert das Melken.» Was die Mineralstoffversorgung betrifft, stehen der Herde immer Leckschalen UFA 999 zur Verfügung.
Mit der aktuellen Fütterung gibt jedes Schaf durchschnittlich etwa 350 l Milch mit 7,89 Prozent Fett und 6,46 Prozent Eiweiss. Diese Leistungen kommen den Landwirten sehr entgegen. Mazza weist jedoch darauf hin, dass die Grundfutterqualität sowie die Fressbarkeit die grössten Herausforderungen bei der Fütterung von Milchschafen sind.