Mortellaro-Konzept
Mortellaro ist die häufigste Klauenerkrankung bei Milchvieh und verursacht hohe Kosten. Um die Erkrankung zu reduzieren, braucht es verschiedene Massnahmen, die umgesetzt werden müssen.
Was ist Mortellaro?
Dermatitis Digitalis (DD), Erdbeerkrankheit oder Mortellaro ist eine, durch viele Einflüsse bedingte, bakterielle Krankheit der Klauen beim Rindvieh. Mortellaro ist die häufigste Klauenerkrankung beim Milchvieh und verursacht hohe Kosten. Damit Mortellaro entstehen kann, braucht es Feuchtigkeit, einen schlechten Hautzustand und Sauerstoffmangel. Verursacht wird Morellaro von mehreren Arten von Treponema-Bakterien. Übertragen werden die Bakterien direkt von Tier zu Tier oder indirekt über den Mist. Der Verlauf der Krankheit wird in verschiedene Stadien aufgeteilt (M0, M1, M2, M3, M4, M4.1).
Mortellaro-Stadium M0: Gesunde Klauen
M0: Gesunde Klauen
- Normale Klauenhaut
- Keine Anzeichen
Mortellaro-Stadium M1: Frühes Erscheinungsbild
M1: Frühes Erscheinungsbild
- Kleine Läsionen
- < 2cm Durchmesser
Verlauf
- Bei widerstandsfähigen Tieren kein Ausbruch -> M0
- Verschlechterung der Läsion geht über in eine akute oder chronische Läsion
Mortellaro-Stadium M2: Akute Läsion
M2: Akute Läsion
- Akute schmerzhafte Läsion
- > 2 cm Durchmesser
- Entlang Kronsaum, auf Haut/Horn-Grenze, um Afterklaue und in Hornspalte
Verlauf
- Bei effektiver Behandlung beginnt Heilung (M3)
- Wechsel in chronisches Stadium (M4, M4.1)
Mortellaro-Stadium M3: Heilung
M3: Heilung
- Innerhalb von einigen Tagen nach der Behandlung
- Oberfläche der Läsion wird fest und schorfartig
Verlauf
- Im Idealfall komplette Heilung (M3) nach Behandlung, Entwicklung zu chronischem Stadium möglich (M4)
Mortellaro-Stadium M4: Wucherung
M4: Wucherungen
- Hyperkeratose (verhornte äussere Hautschicht)
- Proliferativ (faserartige, schuppige Wucherungen)
Verlauf
- Bakterienreservoir tief in der verhornten Haut
- Kann sich zu M4.1 und dann zu M4 entwickeln
Mortellaro-Stadium M4.1: Chronische Wiederkehr
M4.1: Chronische Wiederkehr
- Wucherung mit aktiven kleinen Läsionen (M1)
Verlauf
- Entwicklung zu M2 möglich
- Bakterienreservoir tief in der verhornten Haut
Mortellaro vorbeugen
Um die Erkrankung zu reduzieren, braucht es verschiedene Massnahmen, die auf den Betrieben zeitgleich umgesetzt werden müssen:
- Hygiene: Je schlechter die Hygiene im Stall, desto höher ist der Befallsdruck.
- Klauenpflege: Zur Kontrolle von Mortellaro im Bestand und zur Identifizierung der Mortellarostadien. Zudem ist sie mitentscheidend für eine Verminderung der Ausbreitung von Mortellaro im eigenen Betrieb.
- Klauenbad: Das Klauenbad bietet eine gute Möglichkeit zur wirksamen Vorbeugung der gesamten Herde.
- Behandlung: Aktive Läsionen (M2), aber auch M1 Stadien müssen sofort behandelt werden. Je länger man wartet, desto grösser werden die Läsionen und desto anspruchsvoller werden die Bekämpfungsmassnahmen.
- Fütterung: Eine ausgewogene Fütterung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit und somit auch auf die Klauengesundheit der Kühe. Mit einer pansenorientierten Fütterung nach UFA W-FOS wird der Grundstein für gesunde Klauen gelegt.
Mortellaro sollte rasch behandelt werden.
Immunsystem stärken
Ergänzend zu den oben genannten Massnahmen gilt es, die körpereigene Abwehr zu stärken. Dies beginnt bei der Fütterung der Galtkuh. Korrekt gefütterte Muttertiere bringen gesunde Kälber zur Welt. Bereits die erste Biestmilchaufnahme hat einen enormen Einfluss auf den Immunschutz und die Gesundheit des Tiers. Anschliessend gilt es, die metabolische Programmierung korrekt umzusetzen, damit die Entwicklung und Ausprägung des Immunschutzes optimal verläuft.
Die weichen für eine starkes Immunsystem werden früh gestellt.
Für eine optimale Mineralstoffversorgung
Auch die Fütterung und die Mineralstoffversorgung spielen in Zusammenhang mit Mortellaro eine zentrale Rolle. Mit der Fütterung nach UFA W-FOS wird der Grundstein für das Funktionieren des Pansens gelegt. Die Spurenelemente Zink, Mangan und Kupfer haben einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem und die Klauenqualität.
Mit einer gezielter Mineralstoffversorgung wird die Klauengesundheit unterstützt.