Rapskuchen als wichtiges Nebenprodukt

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Nebenprodukte verwenden statt verschwenden!

In den Schweizer Ölmühlen entsteht eine bedeutende Menge an Rapskuchen, welcher ein wichtiges Nebenprodukt in der Mischfutterindustrie ist.

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Raps, UFA-Revue

Raps ist mit einer Anbaufläche von rund 24 000 ha die wichtigste Ölsaat in der Schweiz. Die jährliche Erntemenge liegt aktuell bei etwa 80 000 bis 90 000 t.

Die Rapssamen werden in Ölmühlen geliefert und dort gepresst, um Rapsöl herzustellen. Der Selbstversorgungsgrad beim Schweizer Rapsöl liegt bei normalem Ernteverlauf bei 75 bis 80 Prozent. Das Nebenprodukt bei der Rapsölgewinnung durch Pressen nennt sich Rapskuchen. In der Schweiz wird die Rapsernte ausschliesslich durch das Pressverfahren verarbeitet. Dabei entstehen jährlich rund 50 000 t Rapskuchen, was rund 60 Prozent der Raps ernte entspricht. Rapskuchen ist ein wertvolles Nebenprodukt für die Mischfutterproduktion und macht in der Mischfutterindustrie etwa 15 Prozent der verwendeten Nebenprodukte aus.

Im Vergleich zu Rapsextraktionsschrot, welches in der Schweiz nicht produziert wird, hat Rapskuchen einen höheren Restfettgehalt und somit einen höheren Energiegehalt. Weiter ist die Aminosäuren-Zusammensetzung von Rapsprotein etwas ausgewogener als von Sojaprotein.

Heutzutage werden 00-Rapssorten angebaut, welche wesentlich geringere Mengen an Glucosinolaten aufweisen als die ursprünglichen Sorten. Dank des züchterischen Fortschritts kann Rapskuchen in deutlich grösseren Mengen im Futter eingesetzt werden. Einzig bei der Fütterung bestimmter nicht moderner Geflügelrassen muss der Einsatz reduziert werden. 

01.07.2023