Pflanzliches Spaltfett

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Nebenprodukte verwenden statt verschwenden!

Spaltfett, gemäss Futtermittelverordnung Raffinationsfettsäuren genannt, ist ein Nebenprodukt, welches bei der Raffination von Rohöl zu Speiseöl oder Speisefett anfällt.

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Prozess der Ölraffination

Spaltfett, gemäss Futtermittelverordnung Raffinationsfettsäuren genannt, ist ein Nebenprodukt, welches bei der Raffination von Rohöl zu Speiseöl oder Speisefett anfällt. Dabei werden die Triglyceride von den anderen Molekülen getrennt. Der Rest aus einzelnen Fettsäuren, Mono- und Diglyzeriden wird aufgearbeitet, und die Fettsäuren werden von Glycerol gespalten, deshalb wird von Spaltfett geredet. Spaltfett besteht hauptsächlich aus freien Fettsäuren und wird gegen die Oxidation stabilisiert. Im Gegensatz zu reinem Fett oder Öl hat das Spaltfett keinen typischen Fettgeruch und es ist auch nicht wie Speiseöl schön klar.

Pflanzliches Spaltfett für die Schweizer Mischfutterproduktion muss GVO-frei, palmöl- und kokosfrei sein. Das im Futter eingesetzte Spaltfett ist daher meistens eine Mischung aus dem Nebenprodukt aus der Sonnenblumen- und Rapsölproduktion. Ein wichtiger Lieferant ist die Firma Florin, welche in der Schweiz Speiseöl herstellt. Die Menge an Spaltfett für die Mischfutterproduktion, die nicht bei Florin bezogen werden kann, wird von verschiedenen Lebensmittelindustriefirmen in Westeuropa importiert.

Spaltfett ist bei Normaltemperatur flüssig. Die Untergrenze der Temperatur liegt jedoch bei 48 °C, was also für den Transport und die Lagerung besondere Anforderungen darstellt. Analog Raps- und Sonnenblumenöl und aufgrund des hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren wird pflanzliches Spaltfett vorwiegend in Geflü-gel- und Rindviehfutter eingesetzt. Durch seinen hohen Energiewert kann mit Spaltfett die Energiedichte im Futter erhöht werden. Fettsäuren sind aber auch bei diversen Stoffwechselreaktionen und für die Bildung der Fettgewebe wichtig. 

01.05.2023