Management verbessern dank Datenerfassung
Eine optimale Betreuung der Geflügelherde wird dank dem Erfassen und Analysieren von Leistungskennzahlen begünstigt. UFA Gallo Support unterstützt das Management und ermöglicht betriebsspezifische Analysen der Herdenleistung. Die erste Gesamtauswertung der Betriebsdaten zeigt erfreuliche Ergebnisse.
(Bild: Sandra Mühlethaler)
Nur Betriebe, die ihre Leistungskennzahlen erfassen und analysieren, erkennen Abweichungen vom Soll frühzeitig. Massnahmen können so schneller und gezielter getroffen werden, was sich positiv auf das Tierwohl und die Herdengesundheit auswirkt. Werden dadurch Leistungseinbrüche abgeschwächt oder verhindert und Tierabgänge vermieden, lohnt sich das auch finanziell für die Betriebsleitenden. Ein gutes Herdenmanagement ist somit ein Schlüsselfaktor für die Erhaltung der Tiergesundheit und den wirtschaftlichen Erfolg eines Geflügelbetriebes.
Quer gelesen
- Daten erfassen, analysieren und vergleichen: Nur so werden Abweichungen vom Soll frühzeitig erkannt.
- Massnahmen können so schneller ergriffen werden, was positive Auswirkungen auf Tierwohl und Wirtschaftlichkeit hat.
- Peter Habegger nutzt seit zwei Jahren das digitale Tool UFA Gallo Support. Der Herdenvergleich ist für ihn ein grosser Vorteil.
Management-Tool für Geflügel
Der Barto-Baustein UFA Gallo Support (UGS) ist ein Management-Tool für Geflügelbetriebe. Dabei erfassen die Betriebsleitenden die täglichen Daten wie Anzahl gelegter Eier, Gewicht, Abgänge sowie Futter- und Wasserverbrauch einfach und digital. Die wichtigsten Kennzahlen sind schnell abrufbar und immer im Blick. Durch den Vergleich mit hinterlegten Sollwerten der verschiedenen Hybriden werden Abweichungen frühzeitig erkannt. Dank einfach zu erstellenden Herdenvergleichen über mehrere Umtriebe kann der Geflügelbetrieb gezielt in die gewünschte Richtung optimiert und entwickelt werden. Die Tabelle zeigt die erste Auswertung der Leistungsdaten der UGS-Betriebe von 2021 bis 2023. Sie umfasst zwecks Vergleichbarkeit den Zeitraum der 21. bis zur 68. Alterswoche (AW) der Legeherden verschiedener Hochleistungslegelinien.
Überzeugende Legeleistung und hohe Vitalität
Die durchschnittliche Legeleistung pro Huhn und Lebenstag liegt bei den weissen Legehybriden mit 94,7 Prozent erwartungsgemäss leicht höher als bei den braunen Legehybriden mit 92,7 Prozent. Dies zeigt sich auch in den Legeleistungskurven (siehe Grafik). Sowohl die weissen als auch die braunen Legehybriden haben die Vorgaben der Zuchtorganisationen übertroffen und weisen eine hohe Persistenz auf. Eine solch hohe Leistung durch den ganzen Umtrieb ist nur mit gesunden und gut versorgten Tieren zu erreichen. Dies zeigt auch die im Sollbereich der Zuchtorganisationen liegende Mortalität auf. Die Erhaltung einer gesunden Herde wird massgebend durch eine gute Tierbetreuung, ein optimales Stallklima sowie hygienisch einwandfreies und an den Bedarf angepasstes Futter beeinflusst.
Futter- und Wasserdaten
Die weissen Hybriden der ausgewerteten Herden haben mit 116,5 g Futter pro Tier eine leicht geringere tägliche Futteraufnahme als die braunen Hybriden mit 122,0 g Futter pro Tier. Der höhere Futterkonsum der braunen Legehybriden ist unter anderem auf den erhöhten Erhaltungsbedarf angesichts des höheren Körpergewichts zurückzuführen. Die Sättigung einer Legehenne basiert auf dem Magenvolumen und der Energieaufnahme. Deshalb ist es wichtig, dass ein Legehennenfutter das richtige Verhältnis zwischen Energie und Protein beziehungsweise verdaulichen Aminosäuren sowie den anderen Nährstoffen aufweist. Damit kann eine optimale Versorgung gewährleistet werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Ei-Produktion. Der Futterverbrauch der Legehybriden liegt im Bereich der von den Zuchtorganisationen angegebenen Werte.
Ist der Futter verbrauch pro Ei tief, begünstigt dies eine wirtschaftliche Eierproduktion.
Durch die angemessene Futteraufnahme und die überdurchschnittlichen Legeleistungen ist der Futterverbrauch pro Ei tief. Dies begünstigt eine wirtschaftliche Eierproduktion, macht das Futter doch einen grossen Bestandteil der Produktionskosten aus. Um solch tiefe Werte zu erreichen, braucht es eine hohe Qualität und Verdaulichkeit des Futters, welches von einem gesunden Tier effizient genutzt und verwertet werden kann.
Aus dem Futter- und Wasserverbrauch kann das Verhältnis von Wasser zu Futter abgeleitet werden. Unter optimalen Haltungsbedingungen entspricht die Wasseraufnahme ungefähr der zweifachen Menge des Futterverzehrs und beträgt etwa 2 bis 2,5 dl. Die ausgewerteten Herden der UGS-Betriebe liegen in diesem Bereich. Jedoch erhöht sich der Wasserverbrauch und somit auch das Verhältnis beispielsweise bei steigenden Umgebungstemperaturen, einer ungünstigen Einstellung der Wassertränken oder technischen Defekten. Diese Kennzahl ist zudem ein Indikator für eine gute Tiergesundheit. So kann auch eine Darmerkrankung zu einer Erhöhung des Verhältnisses führen.
Auswertungen als Basis für Optimierungen und Betriebsentwicklung
Die erfassten Leistungs-, Gesundheits-, Futter- und Wasserdaten geben den Betriebsleitenden Aufschluss über das Produktionsniveau und den Zustand der Herde. Dies ist besonders wichtig, damit allfällige Abweichungen frühzeitig erkannt und schneller Massnahmen ergriffen werden können. Dies fördert das Tierwohl und die Wirtschaftlichkeit der Legeherde. Zudem können die betriebsspezifischen Auswertungen der verschiedenen Legeumtriebe zur Überprüfung von betrieblichen Optimierungsmassnahmen genutzt werden.
Herdenvergleich vereinfacht
Peter Habegger hält auf seinem Bio-Betrieb in Trub 2000 Legeelterntiere. Nebst den Hühnern gehören fünf Mutterkühe zum Betrieb, deren Nachkommen zur Natura-Beef-Produktion gehalten werden. Weiter hat er 15 Mastplätze für Bio-Weiderinder.
Der Betrieb der Familie Habegger wurde bereits im Jahr 1996 auf Bio umgestellt. 2014 bauten sie einen Legehennenstall mit 2000 Plätzen, zuerst machten sie einige Umtriebe mit normalen Legehennen, die letzten fünf Umtriebe waren jeweils Legeelterntiere.
Seit etwas über zwei Jahren nutzt Peter Habegger das Management-Tool UFA Gallo Support. Er war einer der ersten Betriebe, die diesen Barto-Baustein nutzten, und erfasst darin nun bereits den dritten Umtrieb. «Ich habe damals damit begonnen, diesen Baustein zu nutzen, um die Daten zentral und digital an einem Ort zu haben. Zudem probiere ich gerne Neues aus, was für mich auch ein Beweggrund war», erinnert sich Peter Habegger.
Die App generiert Grafiken wie die Legeleistungskurve, Wasser- und Futterverbrauch, Abgänge etc. Sie macht Vergleiche mit der Soll-Kurve. «Der Zeitaufwand ist ähnlich wie beim Erfassen der täglichen Daten auf Papier. Der Vorteil ist aber, dass man die Daten bereits digital hat und am Ende des Umtriebs nichts abtippen muss. Besonders interessant wird UFA Gallo Support für mich jetzt, nachdem ich mehrere Umtriebe erfasst habe. Denn ich kann die Leistungsdaten der aktuellen Herde mit den letzten Herden vergleichen. Zudem kann man aus den Daten am Ende des Umtriebs ein Excel generieren», so Habegger und ergänzt: «Eine weitere Erleichterung ist, dass Aufgaben wie das Impfen oder die Salmonellenkontrolle, Termine, die bei uns schon am Anfang des Umtriebs bekannt sind, in der App geplant werden können. Wenn es so weit ist, wird man daran erinnert, indem es als Tagesaufgabe erscheint. Aus den Behandlungen oder Impfungen kann danach ganz bequem das Behandlungsjournal generiert werden.»