«Fürenand» – Tier und Mensch gemeinsam

Fabian Wyss ist seit 2011 Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst Lyssach (ehemals Zollikofen) und betreut hauptsächlich Kundinnen und Kunden im Oberaargau und in Teilen des Kantons Solothurn. Bevor er zur UFA gestossen ist, durchlief er die landwirtschaftliche Ausbildung mit dem Abschluss zum Agrotechniker und arbeitete mehrere Jahre als Mitarbeiter in der LANDI Lyssbachtal.

Fabian nimmt uns mit auf den Dietisberg in Läufelfingen im Kanton Basel-Landschaft. Dies ist eine Institution mit sozialem Charakter. Seit 1904 ist sie spezialisiert auf die Betreuung von Männern mit verschiedensten Beeinträchtigungen.

Der Dietisberg verfolgt die Philosophie der Förderung des Gesunden und der Akzeptanz des Kranken. Da rum erfolgt die Herstellung von Produkten und Dienstleistungen in Zusammenarbeit mit den Bewohnern. Nebst 32 Mutterschweinen und 125 Mastschweinen leben auf dem Dietisberg 45 Milchkühe mit der dazugehörigen Aufzucht sowie Mastkälber. Im Sommer werden die Kühe im Vollweidesystem gehalten. Somit erhalten sie die GMF-Beiträge sowie den RAUS-«Weidebeitrag». Die Milch wird zu einem grossen Teil in der betriebs eigenen Käserei zu zahlreichen Käsesorten und Joghurts verarbeitet. Die anfallenden Schlachttiere und Mastkälber werden nach externer Schlachtung in der Metzgerei vor Ort zu qualitativ hochstehenden Fleischstücken, Wurstwaren und weiteren Fleisch erzeugnissen veredelt. Zusammen mit den Produkten aus der Schweinehaltung dienen diese zur Selbstversorgung und zum Direktverkauf. Zahlreiche Läden der Re gion bieten Produkte vom Dietisberg an. So auch der Bergladen in Sissach, welcher zum Dietisberg gehört.

Es werden sämtliche auf dem Betrieb gemästeten Schweine vor Ort verarbeitet. Diese kommen im Heimbetrieb auf den Teller oder gelangen in den Direktverkauf. Alle Schweine auf dem Betrieb geniessen den Auslauf ins Freie. Die Muttersauen und ihre Ferkel können während der vierwöchigen Säugezeit bereits gemeinsam die frische Luft geniessen, oder die Galtsauen werden regelmässig auf die Weide getrieben. Mit dem UFA2000-Sauenplaner kann Pascal Vogt, Leiter Schweine, den Erfolg im Zuchtstall prüfen. Aktuell werden pro Sau und Jahr über 26 Ferkel abgesetzt. Überzählige Ferkel können an zwei Betriebe in der Region verkauft werden, mit welchen Adolf Rütti, Leiter Landwirtschaft, einen Jahrespreis abmacht. Die Mastschweine werden in einem Offenfrontstall mit Mehrbereichszone gehalten.

«Fabian Wyss unterstützt uns bei wichtigen Entscheiden.» - Adolf Rütti

Für sämtliche Tiere ist eine Flüssigfütterung eingerichtet. Diese basiert auf der Veredelung von Schotte und Magermilch, welche in der Käserei auf dem Dietisberg anfallen. Die Ergänzung erfolgt mit Standardfutter UFA 361-6 in der Säugezeit und UFA 362-6 in der Galtphase. In der Mastration wird UFA 331-3 eingesetzt, welches als zusätzliche Sicherheit für eine gute Darmgesundheit Benzoesäure enthält. Die Aufzuchtferkel werden mit Alleinfutter UFA 312-6 gefüttert. Adolf Rütti schätzt die flexible und unkomplizierte Zusammenarbeit mit Fabian Wyss sehr. Seine Fachkompetenz bringt Fabian dann ein, wenn sie vom Betrieb gefragt ist. So zum Beispiel bei der Prüfung der Fütterung oder bei der kürzlich vollzogenen Umstellung von Eigen- zur Fremdremontierung.

Der Alltag auf dem Dietisberg ist geprägt durch die Zusammenarbeit mit den Bewohnern. Jede einzelne Person muss einer Tätigkeit nachgehen, welche ihre Beeinträchtigung zulässt. Eine klare Tagesstruktur mit fixen Arbeitszeiten unterstützt die Reintegra tion. Verloren gegangene Abläufe können so wieder erlernt werden und geben den Bewohnern Halt, Struktur und einen Boden unter den Füssen. Eine Vielfalt von Arbeitsangeboten ermöglicht es, sehr individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. Neben der Landwirtschaft stehen weitere Arbeitsplätze in Schreinerei, Schlosserei, Druckerei oder im Garten- und Landschaftsbau zur Verfügung. All diese Abteilungen arbeiten auch für externe Auftraggeber. Im Gastrozentrum Dietisberg werden ausschliesslich betriebseigene Produkte verwendet. Entsprechend ist für die nächsten Jahre eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarn angedacht, um die Regionalität weiter hervorzuheben. So kann der Dietisberg seiner Vision «Auf dem Dietisberg können die uns anvertrauten Menschen ein gutes Leben führen, sich weiterentwickeln und dabei die Gesellschaft wenig finanziell belasten» nachkommen.