Mittwoch, 13.3.2024 09:00 - 15:00 Uhr,
Herzogenbuchsee

Rückblick BIO-Tagung 2024

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Die Geschichte der UFA Biomischfutterproduktion ist geprägt von Innovation und Kontinuität. Seit fast 30 Jahren produziert die UFA Bio Futter. Seit 2004 wird das Bio Futter am Standort Herzogenbuchsee produziert. Im Jahr 2010 investierte die UFA in den Umbau des Bio-Werks Hofmatt. Dank gezielten Investitionen, konnte das Werk laufend modernisiert werden. Gut 20 Jahre nach Produktionsbeginn ist das Werk ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Entwicklung und fortschrittliche Technologie. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums fand am 13. März die UFA Bio-Tagung in Herzogenbuchsee statt. 

Rolf Steffen, Verkaufsleiter Bio der UFA AG, begleitete die etwa 120 Besucher während des Tages. Paul Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der UFA AG, hiess alle Anwesenden willkommen und erklärte die Historie des Werks Hofmatt sowie die gegenwärtigen Entwicklungen im Bio-Mischfuttermarkt. 

Heinz Mollet, Leiter der Division Agrar der fenaco Genossenschaft, informierte über die zunehmenden Herausforderungen bei der Rohwarenbeschaffung. Sowohl national als auch international gestaltet sich die Beschaffung immer herausfordernder. Zunehmende Ertragsschwankungen aufgrund des Klimawandels und eingeschränkter Kulturführung wirken sich auf die Beschaffung aus. Zudem kommt, dass die steigenden Kosten und die eingeschränkte Verfügbarkeit von Rohstoffen für die Tierfütterung die Situation am Markt erschweren. Die Landwirtschaft ist daher auf umsetzbare und pragmatische Fütterungsvorgaben angewiesen. Abschliessend hob Mollet die Bedeutung der Nährstoffkreisläufe im Bio-Bereich hervor und wies darauf hin, dass diese nur mit Hilfe der Tierhaltung geschlossen werden können.

Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse, informierte über die jüngsten Entwicklungen im Bio-Markt und die Aussichten für die tierische Produktion. Obwohl der Bio-Markt grösstenteils stabil ist, besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach Poulet-Produzenten und Knospe-Imkern die in diesen Bereich einsteigen möchten. Auch im Milchmarkt gäbe es noch wenige Abnehmer die Produzenten suchen. Im Bio-Rindfleisch-Markt seien vor allem Bio Natura Beef Rinder gesucht. Auf der pflanzlichen Seite der Produktion ist die Situation ähnlich, die Nachfrage ist dort vor allem für Brotgetreide, Kräuter und Beeren gross. Was die Tierproduktion betrifft identifiziert Brändli grosses Potenzial für die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte, welche die entsprechenden Standards für Tierwohl und standortgerechter Produktionsmethoden einhalten. 

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Bio-Tagung Referenten

v.l.n.r.: Rolf Steffen, Heinz Mollet, Beat Gerber, Urs Brändli, Paul Steiner

Ein weiteres wichtiges Thema, welches an diesem Tag angesprochen wurde, ist die Relevanz der Tierhaltung im Bio-Bereich. «Die biologische Bewirtschaftung verfolgt die Strategie mit natürlichen Kreisläufen zu arbeiten und diese so gut wie möglich zu schliessen», so Beat Gerber Vizepräsident von Bio Bern. Um das zu ermöglichen sei die Tierhaltung im Biolandbau essenziell. Die nutzbare landwirtschaftliche Fläche der Schweiz bestehe zum Grossteil aus Grasland und nicht ackerbaulich nutzbarer Fläche. So sei die wirtschaftliche Bewirtschaftung der Betriebe in der Schweiz meist nur mit Tieren möglich, welche das Gras in ein Produkt verwandeln, welches für den Menschen als Nahrung dienen kann. Zudem liefert die Tierhaltung wertvolle Hofdünger die dazu beitragen die Bodenfruchtbarkeit und die Ertragsfähigkeit unserer Böden zu erhalten. «Wir sind also auf die Tierhaltung angewiesen um die natürlichen Kreisläufe auf dem Bio-Betrieb zu schliessen», so Gerber.

Jacques Emmenegger, Leiter Technischer Dienst der UFA AG, führte die Besucher in die Funktionsweise des Bio-Werks ein. Anschliessend besichtigten die Teilnehmer die Produktion des Mischfutters im Bio-Werk Hofmatt. Die Teilnehmenden konnten somit hautnah miterleben welche Produktionsschritte die verschiedenen Rohkomponenten durchlaufen bis daraus ein Mischfutter entsteht. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde rege diskutiert und gefachsimpelt.

In einem Punkt waren sich zum Abschluss der Tagung alle Referenten einig: die Biologische Landwirtschaft braucht die tierische Produktion um Warenflüsse zu ermöglichen und Kreisläufe zu schliessen.