Montag, 26.2.2024 08:00 - 17:00 Uhr,
Region Zentralschweiz

Rückblick UHS-Tagung 2024

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An der diesjährigen UHS-Tagung in der Region Zentralschweiz wurden nicht nur die Resultate der Auswertung der Daten vorgestellt. Es wurden auch die Themen Fruchtbarkeit und Nebenprodukte diskutiert. 

Rückblick

Die Auswertungen der Daten von der UFA Herd Support (UHS) Dienstleistung aus dem Jahr 2023 sind abgeschlossen. Die Daten der knapp 25'000 Schweizer Kühen zeigen, dass die Milchleistung pro Tier weiter steigt. Entgegen mancher Erwartungen resultiert dies aber nicht in schlechteren Gehalten – im Gegenteil: die Zusammensetzung der Milchinhaltsstoffe hat sich sogar verbessert. Aus der gestiegenen Leistung resultiert jedoch eine höhere Zwischenkalbezeit. Die Aussage «Pro Kuh und Jahr ein Kalb» ist also lange nicht mehr für alle Betriebe massgebend. Viel mehr wird darauf geachtet, was zu den Leistungen der Tiere und der eigenen Betriebsstrategie passt. 

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UHS-Tagung 2024, Referenten

v.l.n.r

  • Stefan Buob, Ressortleiter Milchvieh, UFA AG
  • Stefan Buri, Leiter Reproduktion, Swissgenetics
  • Andrea Hospenthal, Ressortleiterin Technischer Dienst, UFA AG
  • Jonas Salzmann, Bereichsleiter Marketing, UFA AG

Fruchtbarkeit, die Grundlage für wirtschaftliche Milchproduktion

Das Referat von Stefan Buri (Leiter Reproduktion, Swissgenetics) zeigte unter anderem auf, dass ein wichtiger Faktor der wirtschaftlichen Produktion ein gutes Fruchtbarkeitsmanagement ist. Insbesondere weil die Fruchtbarkeit mit zunehmenden Leistungen sinkt, ist es unabdingbar diese im Auge zu behalten. Denn fruchtbar sind Kühe nur dann, wenn sehr viele andere Faktoren ringsherum auch stimmen. Dazu gehört natürlich auch die Fütterung. Nicht nur die Energieversorgung zu Laktationsbeginn ist entscheidend, sondern auch eine adäquate Galtphasenfütterung mit passendem BCS.

Die Non Return Rate liegt durchschnittlich bei 71%, so Buri. Diese Kennzahl ist indirekt vergleichbar mit dem Erstbesamungserfolg, was sehr deutlich zeigt, ob die Kühe tatsächlich Fruchtbar sind, aber auch, ob zum richtigen Zeitpunkt beamt wird. Dahingehend stellt Swissgenetics vermehrt fest, dass die Besamung tendenziell immer früher stattfinden bzw. sie immer früher damit beauftragt werden. Gerade höher leistendere Kühe würden oftmals nur noch Vorbrunstsymptome deutlich zeigen. Aufgrund des Zeitpunktes vom Eisprung und der Überlebensdauer von Spermien gilt aber weiterhin, dass die Besamung erst 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Duldungsreflex erfolgen soll.

Zum Thema Zwischenkalbezeit erwähnt Buri, dass der freiwilligen Wartezeit immer mehr Bedeutung zu kommt. Ein absolutes Muss zur vollständigen Regeneration und Rückbildung der Gebärmutter sind nach wie vor 50 Tage. Die Wartezeit ist jedoch vor allem abhängig von der Leistung und der Stoffwechsellage der Kühe und sollte daher gezielt der Betriebsstrategie angepasst werden. 

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UHS-Tagung 2024, Stefan Buri

Stefan Buri, Leiter Reproduktion, Swissgenetics

Nebenprodukteverwertung als wichtiger Faktor für eine nachhaltige Produktion

In ihrem Referat ging Andrea Hospenthal (Ressortleiterin Technischer Dienst, UFA AG) auf die wachsende Weltbevölkerung und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Lebensmittel ein. Heute steht ca. die Fläche eines Fussballfeldes zur Verfügung, um Lebensmittel für drei Personen produzieren zu können. In naher Zukunft wird diese Fläche aber nicht nur für drei, sondern für bis zu fünf Personen genügen müssen. Eine effiziente und ressourcenschonende Produktion ist daher entscheidend und ein wichtiger Teil davon wird die Tierhaltung sein. Dies, da die Produktion von einem Kilogramm pflanzlicher Lebensmittel für den Menschen zwangsweise durchschnittlich vier Kilogramm nicht essbare Biomasse generiert. Beim Weizenanbau gehört zu einem Kilogramm Mehl beispielsweise vier Kilogramm Stroh, Kleie, Mühlennachgemisch usw. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die Fruchtfolgeplanung zu der auch Kunstwiese gehört. «Natürlich könnte man diese Nebenprodukte auch auf dem Feld lassen oder sie in einer Biogasanlage verwerten, doch wenn wir Tiere füttern, können wir nicht nur weitere Lebensmittel herstellen, sondern die über Mist und Gülle die Nährstoffe für die Pflanzen besser verfügbar machen.», so Hospenthal. Das Schliessen von Kreisläufen und ein sinnvoller Einsatz von dem, was sowieso produziert wird, ist für eine effiziente und nachhaltige Produktion sinnvoll. 

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UHS-Tagung 2024, HOAN

Andrea Hospenthal, Ressortleiterin Technischer Dienst, UFA AG

Betrieb Stadler

Der Betrieb Stadler, auf welchem der Nachmittagsteil stattfand, wird von Samuel Stadler und seiner Familie geführt. Erst letztes Jahr sind sie mit ihren 110 Milchkühen in den neuen Milchviehstall umgezogen. Der moderne Stall ist mit einem automatischen Melk- und Fütterungssystem von DeLaval ausgestattet. Die Vorteile des automatisierten Melkens sowie das Fruchtbarkeitsmanagement am Roboter wurde von Rebeka Egli näher erklärt. Ein Posten zum gezielten Einsatz von UFA-Produkten rund um das Thema Fruchtbarkeit rundete das Programm ab.