Vorteile für die Verwertung von Nebenprodukten

Das Getreide oder andere Kulturen, die für die Produktion von Lebensmitteln auf den Schweizer Äckern angebaut werden, landen längst nicht alle auf dem Teller vom Mensch. 

Beim Getreide liegt die Ausbeute durchschnittlich bei 80 Prozent. Somit fallen bei der Mehlherstellung rund 20 Prozent Nebenprodukte an. Dieses sogenannte Mühlennachproduktgemisch (MNPG) besteht zum Beispiel aus Kleie und Bollmehl. Bei den Ölsaaten können je nach Pflanze nur zwischen 13 bis 40 Prozent für die Lebensmittelindustrie genutzt werden. Als Nebenprodukt entstehen dort Ölkuchen, in der Schweiz handelt es sich dabei hauptsächlich um Rapskuchen. Weitere Nebenprodukte sind etwa Obsttrester, Biertreber oder Melasse und Rübenschnitzel, die bei der Zuckergewinnung entstehen. 
All diese Nebenprodukte werden in der Mischfutterherstellung eingesetzt und dadurch vor der Biogasanlage gerettet: jährlich sind es in der Schweiz rund 365000 t aus der inländischen Lebensmittelproduktion, was einem Anteil von 20 Prozent des jährlichen Mischfutterbedarfs entspricht.

Schmackhaft und aufgewertet

Die Expandertechnologie bringt essenzielle Vorteile, um diese Nebenprodukte zu einem hochwertigen Mischfutter zu verarbeiten. Durch den Backeffekt im Expander bei hoher Temperatur und Druck werden Nebenprodukte schmackhafter gemacht werden. Weiter werden sie auch aufgewertet, da durch den Expander die Verdaulichkeit von Stärke, Protein und Fasern verbessert wird.
Die Hitzeeinwirkung im Expander fördert den Abbau von antinutritiv wirkenden Inhaltsstoffen. Dies sind zum Beispiel Glucosinolate in Rapsprodukten, welche insbesondere beim Monogastrier unerwünschte Wirkungen haben können.  
Der Expander ist in der Produktionslinie vor der Pelletierpresse. Der Vorteil davon ist, dass man hohe Flüssigkeitsmengen wie zum Beispiel Melasse vor der Presse zugeben kann und somit auch dieses Nebenprodukt, zusammen mit den Mühlennebenprodukten, zu einem hochwertigen Futter verarbeiten kann. 

Gleiche Leistung mit Nebenprodukten

Die Mischfutterproduktion leistet einen wichtigen Beitrag, um die Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion sinnvoll zu veredeln und dadurch Food Waste zu reduzieren. So zeigten Mastschweine in einem aktuellen Versuch auf UFA-Bühl die gleichen Ergebnisse bei der Mast- und Schlachtleistung, wenn sie mit expandiertem Futter mit Nebenprodukten aus der Getreidemüllerei gefüttert wurden wie ohne. Der Einsatz der Mühlennebenprodukte in der Tierernährung leistet zudem einen wichtigen Beitrag in der Stützung der Brotgetreidepreise.