Fütterung Lämmer

Voraussetzung für eine erfolgreiche Lämmeraufzucht sind Geburtsgewichte von ca. 4-5 kg. Dies ist stark von der bedarfsgerechten Fütterung und Gesundheit der Aue abhängig. Säugende Lämmer haben ein enormes Potenzial und können innerhalb von 5 Wochen ihr Geburtsgewicht verdreifachen. 

Bei der Aufzucht unter der Aue ist die Leistung und Gesundheit des Muttertieres ein entscheidender Faktor für widerstandsfähige und starke Lämmer. Um Lämmer in ihrer Entwicklung zu fördern und das genetische Potenzial voll auszuschöpfen, sollte ihnen ab der 2. Lebenswoche ein schmackhaftes Aufzuchtfutter angeboten werden.

Schafmilch enthält ca. 30% mehr Energie als Kuh- oder Ziegenmilch, weshalb Lämmer natürlicherweise ganz andere Ansprühe haben als Kälber und Gitzi. Wird diesen Bedürfnissen nicht Rechnung getragen und ausschliesslich Kuhmilch vertränkt, gibt es zwar keine gesundheitlichen Nachteile für die Lämmer. Jedoch ist mit deutlichen Leistungseinbussen gegenüber Lämmern, welche nur mit Schafmilch getränkt werden, zu rechnen. Wird mit Ersatzmilch aufgezogen, eignen sich spezielle Aufzuchtmilchen, welche dem hohen Energie- und Fettbedarf gerecht werden. Damit das Wachstumspotenzial der Lämmer ausgeschöpft werden kann, sollte den Lämmern ab der 2. Lebenswoche zusätzlich spezifisches Aufzuchtfutter zur Verfügung gestellt werden.

Bezüglich Arbeitserleichterung und natürlichem Trinkverhalten, ist der Tränkeautomat die bestmögliche Art, die Lämmer zu tränken. Die Milchaufnahme durch einen Nuggi und in natürlicher Haltung führen zu einem befriedigten Saugtrieb und zum Schlundrinneneffekt. Dadurch gelangt die Milch direkt in den Labmagen, was den Pansen vor ungewollten Gärungen und beschädigten Zotten schützt. 

Lämmer aus der Milchschafhaltung, sowie im Spätherbst und Winter geborene Lämmer werden mit Vorteil intensiv gemästet. Das Endgewicht von 40 kg soll in zirka 120 Tagen erreicht werden. Dies bedingt Tageszunahmen von rund 300 g und eine entsprechend angepasste Nährstoffversorgung. Es können verschiedene Fütterungsstrategien angewendet werden.  

Bei grundfutterbasierten Totalmischration mit Silagen muss auf eine genügende Struktur- und Eiweiss-Versorgung geachtet werden. Das Ausgleichen der Grundfutter mit passenden Ergänzungsfuttern ermöglicht eine optimale Ausnutzung der Nährstoffe. 

Betriebe mit wenig Grundfutter oder ohne Mischwagen, füttern vorzugsweise ein Ergänzungsfutter mit erhöhten Rohfasergehalten und langsam fermentierbaren Kohlenhydraten. Ein solches hilft ausserdem, das Risiko für Breinierenkrankheit zu senken. 
Mastlämmer mit einem hohen Wachstumspotenzial können bei der richtigen Fütterung einen durchschnittlichen Tageszuwachs von 300-400 g erreichen. Dazu sollte ihnen nebst Ergänzungsfutter auch gutes Dürrfutter und sauberes Wasser zur Verfügung gestellt werden. 

Bei der Weidemast sind die Tageszunahmen stark von der Qualität der Weide abhängig, da hier in der Regel kein Ergänzungsfutter zugefüttert wird. Benötigt wird daher ein optimales Weidemanagement, welches auch den Parasitendruck tief hält. Um die Lämmer umfassend zu versorgen, müssen nebst ausreichend sauberem Wasser auch Mineralsalze oder Leckschalen angeboten werden.