Beliebtes und wertvolles Futtermittel

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Nebenprodukte verwenden statt verschwenden!

Weichweizenkleie ist ein wichtiges Nebenprodukt aus der Schweizer Backmehlherstellung, welches grösstenteils in der Futtermittelindustrie zu hochwertigem Mischfutter verarbeitet wird.

Weizenkleie entsteht bei der Herstellung von Mehl aus Weizen. In der Mühle werden die Weizenkörner als erstes mit Wasser angenetzt, damit sich die Schale einfacher löst. Dann werden die Körner zwischen grossen Walzen in mehreren Schritten aufgebrochen und immer feiner gemahlen. Anschliessend werden die Kornteile gesiebt. Dabei wird das Mehl aus dem Mehlkörper von der Schale – der Kleie – getrennt. Die Kleie macht rund fünf Prozent eines Weizenkorns aus, der Mehlkörper hingegen rund 82 Prozent.

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Weizenkorn

Weichweizenkleie, die in Schweizer Mühlen anfällt, wird nur zu einem geringen Teil für die menschliche Ernährung verwendet. Ein Grossteil gelangt als Nebenprodukt in die Mischfutterindustrie und wird dort als wertvolle Quelle von Rohfasern zu Futtermitteln verarbeitet. Im UFA-Mischfutter wird fast ausschliesslich Schweizer Weizenkleie von Schweizer Mühlen eingesetzt. Es ist ein beliebtes und für das Futter vorteilhaftes Futtermittel. Die Mischfutter der UFA bestehen im Durchschnitt zu rund fünf Prozent aus Weizenkleie. Faser-, Fett- und der Phosphorgehalt sind dadurch deutlich höher als beim Weizenkorn. Der Energiewert ist hingegen geringer, weshalb es beim Geflügel begrenzt einsetzbar ist.

Im Vergleich zum Weizen wird Weizenkleie beim Rindvieh deutlich weniger schnell fermentiert. Weizenkleie kann somit zu relativ hohen Mengen im Rindviehfutter eingesetzt werden, ohne dass die Gefahr der Pansenazidose erhöht wird. Die UFA-Raufutterersatzwürfel enthalten beispielsweise hohe Anteile an Weizenkleie. Gemäss den Richtlinien der Graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) wird Weizenkleie als Nebenprodukt angerechnet, womit der Anteil Kraftfutter an der Gesamtration reduziert werden kann.

01.06.2023