Fütterung Grossviehmast

In der Grossviehmast sind nebst einer ausgewogenen Ration auch Silage-Qualität, Gruppen-Management und Stallklima erfolgsentscheidend. Mithilfe einer angepassten Fütterung über die verschiedenen Phasen hinweg können Gesundheit sowie Wachstum der Tiere optimiert werden.

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Mastmuni

Mastmuni

Einstallen

Ein Gesundheitscheck aller Kälber durch den Bestandestierarzt beim Einstallen ist sehr sinnvoll. So können nicht nur der allgemeine Gesundheitszustand, sondern auch Parasiten- oder Flechtenbefälle sowie Lungenentzündungen frühzeitig erkannt werden. Auch Durchfälle und vor allem deren Erreger, wie bspw. Kokzidien, können so früh erkannt und dementsprechend behandelt werden. Ein Separieren schwächerer oder infizierter Tiere hilft zudem Stress zu reduzieren und den Krankheitsdruck zu senken. Auch ist der Tierarzt im Stande Einzel- oder Gruppenbehandlungen anzuordnen. 

Anschliessend an die Untersuchung sollten die Jungtiere eine Selengabe sowie eine intranasale Grippeimpfung erhalten. Eine einmalige Gabe Eisen-Selen-Paste stellt sicher, dass die Kälber nicht in eine Mangelsituation geraten, reduziert die Folgen von Stress und verbessert die Impfwirkung. 

Allgemein empfiehlt es sich, kleinere Gruppen gemeinsam einzustallen. So ist es einfach den Überblick zu behalten und der allgemeine Keimdruck innerhalb der Gruppe kann reduziert werden.

Das Zufüttern von zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen zum Einstallen hilft das Immunsystem zusätzlich zu unterstützen und die Kälber in dieser stressigen Zeit gesund zu halten. Minerallecksteine können den Kälbern zusätzlich angeboten werden, sodass diese ihren Bedarf an Spuren- und Mengenelementen individuell decken können.

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Gruppe von Kälbern

Eingestallte Tränker

Tränkephase

Für eine erfolgreiche Mast kann schon früh die gewünschte Grundlage gelegt werden. Durch eine intensive Milchfütterung von Anfang an, kann die metabolische Programmierung erreicht werden. Diese verhilft dem Kalb zu einer soliden Grundlage und Widerstandskraft auch in späteren Lebensphasen. 

Um möglichst hohe Milchmengen vertränken zu können eignet sich für die Aufzucht der Mastremonten ein Tränkeautomat. So können die Kälber optimal versorgt werden. Der Automat bietet neben immer verfügbarer Tränke weitere Vorteile: Die Tränke wird immer frisch und für jedes Kalb passend angemischt, Temperatur und Zusammensetzung sind immer gleich und Zusätze werden genau dosiert und automatisch mitvertränkt. Ein weiteres Plus ist die Zeitersparnis im Vergleich zur Eimertränke. Weitere Informationen zu den Tränkeautomaten und Tränkestrategien finden Sie unter dem Abschnitt Kälbermast.

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Kälbermilch

 

Den Kälbern sollte neben der Milch schmackhaftes Rau- und Ergänzungsfutter zur Verfügung gestellt werden. So beginnen sie früh zu fressen und die Entwicklung der Pansenzotten wird begünstigt. Besonders gut geeignet ist Kälbermash. UFA-Kälbermash besteht aus Komponenten, die jeder Betrieb mit dem Mischwagen selbst zu einer Mischung verarbeiten kann:

 

Dürrfutter (Heu)20 bis 25%
Luzerne 10 bis 20%
UFA 118 F50 bis 60%
UFA-Molablend6 bis 7%

 

Das Kälbermash wird von den Jungtieren gerne gefressen und führt so schon früh zu einer konstanten Futteraufnahme. Die Mischung der verschiedenen Komponenten verhilft ausserdem zu stabilen pH-Werten im Pansen.

Absetzen

Das Absetzen von der Milch sollte ca. acht Wochen nach dem Zukauf erfolgen.

Um einen Wachstumsknick nach dem Absetzen zu vermeiden, sollte das Kälbermash mindestens 14 Tage über den Absetzzeitpunkt hinaus vorgelegt werden. So müssen die Jungtiere in dieser stressigen Zeit nicht auch noch mit einer Fütterungsumstellung zurechtkommen. 

Vormast

In der Vormast ist besonders die Proteinversorgung zentral, da die Tiere nun viel Körpersubstanz (Muskeln) aufbauen. Eine qualitative und mengenmässig ausreichende Proteinversorgung ist daher Zentral. Erst wenn das maximale Muskelwachstum erreicht ist, wird Körperfett angesetzt. Deshalb sind hohe Zunahmen in der Vormast ebenfalls entscheidend für eine genügende Fettabdeckung. 

Um den Proteingehalt hoch zu halten, ist es in dieser Phase sinnvoll, vom Aufzucht- auf ein Vormastfutter umzustellen. Die Umstellung erfolgt optimalerweise durch ein «Verschneiden» von Aufzucht- und Vormastfutter. Die Menge Ergänzungsfutter wird anhand des Lebendgewichts und der Raufutterzusammensetzung errechnet. Eine besondere Herausforderung in der Grossviehmast ist das vorlegen einer leistungsbetonten und dennoch wiederkäuergerechten Ration.

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Fütterung Grossviehmast

Futterwechsel in der Grossviehmast

Qualitativ hochwertige Maissilagen

Da sich Mais besonders durch seine hohe Energiedichte und vielseitige Konservierbarkeit (Ganzpflanzen- oder Hochschnittmaissilage, Kolbenschrot (CCM) oder Körnermais) auszeichnet, ist er besonders in der Grossviehmast ein geeignetes Grundfuttermittel. Entscheidend für eine erfolgreiche Mast ist qualitativ hochwertiges Raufutter. 

Besonders bei der Herstellung von Maissilage gilt es einiges zu beachten: 

Der korrekte Erntezeitpunkt ist für die spätere Silierbarkeit und Verdaulichkeit entscheidend. Die Faserverdaulichkeit von Mais ist bei einem TS-Gehalt von 30 bis 35 % am höchsten. Andererseits wird der höchste Kornertrag erst bei ca. 38 % TS erreicht. Auch der Anteil an Bypass-Stärke, die im Darm aufgenommen werden kann, steigt erst mit zunehmendem TS-Gehalt. Optimal ist daher die Ernte bei einem TS-Gehalt von 34 bis 38 % TS. 

Wird der Mais zu früh geerntet, ist der Kolben nicht voll ausgebildet, was zu tieferen Erträgen führt. Zudem ist der TS-Gehalt noch zu gering und es entsteht vermehrt Gärsaft. Letzterer ist für zusätzliche Nährstoffverluste verantwortlich.

Wird der Mais zu spät geerntet ist die Verdichtung der Silage aufgrund der harten Stängel erschwert. Auch steht den Mikroben weniger vergärbares Substrat zur Verfügung, weshalb es schwieriger ist, einen optimalen pH-Wert zu erreichen. Bei ungenügender Verdichtung besteht ein grösseres Risiko für Fehlgärungen und Lufteinschlüsse, die Schimmelbildung zulassen. Auch ist mit einer schlechteren Verdaulichkeit und einem geringeren Futterverzehr zu rechnen. Dies, da der hohe TS-Gehalt die Passagerate verlangsamt.

Bei einer optimalen Silage sind die Bedingungen für Milchsäuregärungen gut. Der Sauerstoff wird durch die Aktivität der Mikroorganismen abgebaut. So haben Schimmelpilze keine Lebensgrundlage. Durch die starke Säurebildung werden unerwünschte Mikroben in ihrer Aktivität gehemmt. Dies führt dazu, dass die Silage über längere Zeit stabil bleibt. 

Beim Verfüttern der Silage ist aufgrund der Nacherwärmung auf einen genügend hohen Vorschub zu achten. Durch die Anwesenheit von Sauerstoff können Schimmelpilze wachsen und Mykotoxine gebildet werden. Auch Hefen werden wieder aktiv und bauen erst Zucker und später Milchsäure ab. Dabei entsteht nicht nur zusätzliche Wärme, sondern wird auch die Konservierung aufgehoben, da der pH-Wert zu steigen beginnt. 

Durch die Nacherwärmung entsteht ein Energieverlust, der bei einer Erwärmung von + 10°C täglich ca. 0.1 MJ NEV/kg TS beträgt. Um der Nacherwärmung entgegenwirken zu können, ist es sinnvoll, die Schnittfläche beim Fahrsilo abzudecken. Bei grossem Nacherwärmungsrisiko kann die Schnittfläche auch mit Säure behandelt werden.

Wiederkäuergerechte Rationen

Im Vergleich zu Heu und Grassilage weist Maissilage tiefere Rohproteingehalte auf. Trotz der vergleichbar hohen Rohfasergehalte weist Mais im Gegensatz zu anderen Grundfuttermitteln eine deutlich schlechtere Strukturwirksamkeit auf.

Wenn Mais einen grossen Bestandteil der Ration ausmacht, wie es in der Grossviehmast oft der Fall ist, muss ein besonderes Augenmerk auf die Struktur- und Mineralstoffversorgung gelegt werden. 

Die grossen Mengen schnellfermentierbarer Kohlenhydrate, die durch Mais oder Ergänzungsfutter in die Ration kommen, können ein starkes Absinken des Pansen-pH bewirken. Die Auswirkungen einer Pansenazidose sind ein verminderter Futterverzehr, ein geringerer NDF-Abbau und somit eine schlechtere Futterverwertung. Die Pansenazidose wirkt sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden der Tiere aus, da schmerzhafte Schleimhautläsionen im Verdauungstrakt entstehen können. Die dadurch verursachten Schmerzen können bei den Tieren Stress und unruhiges Verhalten auslösen, was sich sowohl auf die Tageszunahmen als auch auf die Fettabdeckung negativ auswirkt. Ausreichend Struktur regt zum Wiederkauen an, was wiederum zu vermehrter Speichelbildung und somit zu Pufferung führt.

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Mastmuni

Fressende Mastmuni

Ausmast

Die Ausmast beginnt, wenn die Tiere ein Lebendgewicht von ca. 300kg bis 350kg aufweisen. Der Energiebedarf liegt nun bei 30 bis 45 MJ NEV pro Tier und Tag, wobei zu beachten ist, dass dieser im Winter aufgrund von Kälte und härterer Witterung höher sein kann. 

Ziel ist es, eine optimale Fettabdeckung (Klasse 3) zu erreichen. Mit Hilfe des Fütterungsplanes nach TORO W-FOS wird die Pansenfermentation optimiert und der Verzehr hochgehalten.

 

GrundfutterMaissilage

Maissilage 2/3

Grassilage 1/3

Maissilage 1/3

Grassilage 2/3

ErgänzungsfutterUFA 231UFA 232UFA 233

Pro Tier und Tag

bei 350 kg LG

ab 450 kg LG

 

2.3 kg

2.5 kg

 

2.3 kg

2.6 kg

 

2.4 kg

2.7 kg

 

Je nach Grundfutterqualität können die Kraftfuttergaben beträchtlich abweichen. Für Ochsen und Rinder sind die Kraftfuttermengen zur Verhinderung der zu frühen Verfettung zu reduzieren.

Gruppenmanagement

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Grossviehmast nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist das Gruppenmanagement. Das Bilden von homogenen Gruppen, also mit Tieren, die ähnlich schwer und sich gleichermassen schnell entwickeln, ist wichtig. Dies, da die Rangordnung innerhalb der Gruppe stark vom Gewicht abhängig ist. Leichte Tiere werden in heterogenen Gruppen verdrängt und entwickeln sich deswegen tendenziell schlechter. 

Zu Beginn der Mast ist es schwierig einzuschätzen welche Kälber sich schneller entwickeln werden als andere. Es ist daher sinnvoll die Gruppen erst in der Vormast definitiv zu gestalten. Hierbei ist zu beachten, dass der Gruppen- bzw. Stallwechsel und die Fütterungsumstelung nicht zur gleichen Zeit erfolgen. 

Von einem Gruppenwechsel oder frühzeitigem Ausstallen in der Ausmast ist abzuraten. Die Munis müssen dann die Rangordnung neu klären, was für die Tiere Stress bedeutet. Die Unruhe, die damit ausgelöst wird, wirkt sich negativ auf Futterverwertung und Futterverzehr aus. Dies hat auch direkte finanzielle Auswirkungen. 

Allgemein gilt es Stress möglichst zu vermeiden. Dieser kann sowohl durch das Gruppenmanagement, als auch durch knappe Platzverhältnisse am Futtertisch, unpassendes Stallklima oder nicht wiederkäuergerechte Rationen ausgelöst werden.

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Grossviehmast

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